Händler sehen Potenzial in Commerce-Trends, bleiben aber skeptisch

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

Onlinehändler schätzen die künftige Bedeutung von mobilem und sozialen Commerce (M- und S-Commerce) vergleichsweise vorsichtig ein. Dass der elektronische Handel über Webshops (E-Commerce) in zwei Jahren sehr bedeutend sein wird, glauben dagegen etwa 90 Prozent der Befragten. Ebenfalls recht skeptisch eingestellt sind Webshopbetreiber gegenüber zusätzlichen E-Payment-Verfahren.

Das sind einige Ergebnisse des „E-Payment Reports 2011“, den der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) jetzt veröffentlicht hat. Er fasst Ergebnisse des BVDW, der Beratungsagentur Mücke, Sturm & Company und des Instituts Ibi-Research an der Universität Regensburg zusammen.

Aktuell gehen etwa 60 Prozent von 54 Befragten der BVDW-Studie davon aus, dass E-Commerce eine hohe oder sehr hohe Bedeutung hat. Dass der elektronische Handel über Webshops in zwei Jahren sehr bedeutend sein wird, glauben etwa 90 Prozent der Befragten. Beim mobilen Commerce sind dagegen derzeit fast 40 Prozent der Meinung, dieser habe eine geringe oder sogar nur sehr geringe Relevanz. Für das Jahr 2013 hält jedoch die Hälfte der Befragten dessen Bedeutung für ebenfalls hoch bis sehr hoch. Gleichfalls deutlich unterschiedlich ist die Einschätzung der Befragten gegenüber der gegenwärtigen und der künftigen Bedeutung beim Handel über soziale Netzwerke (S-Commerce): Mehr als die Hälfte sagen, derzeit sei Social Commerce nicht wichtig, rund 40 Prozent sehen aber eine hohe oder sehr hohe Bedeutung in zwei Jahren.

Als Bezahlverfahren setzt die Mehrheit der rund 400 von Ibi-Research befragten Online-Händler zurzeit die Zahlung per Überweisung ein. 83 Prozent der befragten Händler gaben dies an. Dahinter folgt mit 60 Prozent Paypal als ein reines E-Payment-Verfahren. Auch sofortüberweisung.de wird den Kunden häufig, nämlich von 43 Prozent der Händler, angeboten.

Werden Betreiber von Webshops danach gefragt, warum sie nicht weitere Bezahlverfahren verwenden, ist die fehlende Technik das am häufigsten genannte Argument (bei rund 50 Prozent). Dass das E-Payment-Verfahren zu kompliziert ist, befürchten etwa 40 Prozent von ihnen. Jeweils 30 Prozent haben Sicherheitsbedenken oder schlicht „kein Interesse“.

Wenn Onlinehändler über das optimale Bezahlverfahren für mobile Endgeräte nachdenken, wäre ein hoher Schutz vor Zahlungsausfällen und eine günstige Gebührenstruktur für die meisten (jeweils zwei Drittel) am wichtigsten. Eine schnelle Zahlungsabwicklung, eine leichte technische Integration oder eine hohe Sicherheit für den Konsumenten sind dagegen nur für ein Drittel der Befragten sehr wichtig. Hier offenbaren sich grundsätzliche Wünsche der Onlinehändler an Bezahlsysteme. Denn dass ein Mobile-Payment-Verfahren überhaupt im mobilen Commerce einsetzbar ist, hielten nur 21 Prozent der Händler für wichtig.

QR-Codes könnten künftig auch beim mobilen Bezahlprozess eine wichtigere Rolle spielen. Der Händler erzeugt während der Einkaufsabwicklung die quadratische Matrix aus schwarzen und weißen Punkten, die bereits alle relevanten Bezahlinformationen enthält, und zeigt diese etwa auf seiner Homepage an. Der Kunde fotografiert den QR-Code mit seinem Mobiltelefon, das daraufhin eine M-Payment-Applikation startet. Die Akzeptanz von E-Payment auf Basis von QR-Codes wird von Händlern und Anwendern dabei ganz unterschiedlich eingeschätzt. Während nur jeder zehnte Onlinehändler glaubt, dass sich dieses Verfahren breit einsetzen lässt, würden doppelt so viele Kunden QR-Code-gestützt bezahlen, wenn es ihnen denn angeboten werden würde, so das Ergebnis der Befragung.

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