Kostenpflichtiges Google Shopping birgt auch Vorteile

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 06.03.2013

Google wird die Listung der Produkte auf dem Marktplatz „Google Shopping“ kostenpflichtig machen. Aus diesem neuen Konzept zum Shopmarketing kann der gut vorbereitete Webshop viele Vorteile im Wettbewerb ziehen. In der Webpresse und den Händlerforen wird die Entwicklung der kostenlosen Produktpräsentation im Merchant-Center zu einem kostenpflichtigen Marktplatz mehrheitlich negativ bewertet. Da lassen sich allerdings viele Händler von der Enttäuschung über die neuen Kosten die Sicht auf die positiven Aspekte versperren.

Google Marktplatz mit neuem Konzept

Bisher war das Merchant Center eine Nebenaktivität von Google, bei der man nicht genau wusste, wie lange sie überhaupt fortgeführt wird. Der Upload war unprofessionell organisiert, Fehlermeldungen schwer zu interpretieren und eine wirkliche Anbindung an die sonstigen Google-Dienste nicht in Sicht.

Mit der neuen Ausbaustufe des Merchant Centers zu Google Shopping soll der Anschluss an die Wettbewerber mit weit entwickelten Marktplätzen, wie Amazon oder Ebay gefunden werden. Hier kauft der Händler ein Bündel von Dienstleistungen ein, die selbstverständlich kostenpflichtig sind. Über die hohen Provisionen und Gebühren beschwert man sich zwar auch, aber kein Webshop-Betreiber wird erwarten, dass die Marktplätze kostenlos betrieben werden.

Statt seinen Unmut über das neue Google-Angebot zu verbreiten, kann man auch die Chancen des neuen Marktplatzes sehen und einen aktuellen Vergleich mit den etablierten Marktplätzen ziehen. In USA suchen mehr Kaufinteressenten nach Produkten, als in der Google-Suche. Das ist ein Vorteil den Google mit der Verbindung seiner Suche und dem Merchant Center aufholen will.

Diese Besucherfrequenz zahlt der Merchant bei Amazon mit einer Marketingprovision. Bei Google gibt es nur die Adwords als einen kostenpflichtigen Dienst. Deshalb werden sie mit dem Merchant Center verbunden und der Händler erhält eine Anfangsgutschrift. Damit will Google ihn für die Schaltung von Adwords-Anzeigen auf den Marktplatz motivieren.

Die Adwords-Konten müssen optimal auf die Verbindung zwischen Shopping und Adwords vorbereitet sein. Dazu wird der Datensatz mit mehr Informationen angereichert, um die Produkte in die entsprechenden Kategorien zu sortieren, Zahlungs- und Lieferinformationen einzufügen, oder eine Provision für Google festzulegen.

Google ermöglicht die Steuerung einer sogenannten „CPA in Prozent“ über das adwords_grouping und offeriert damit eine Art von Provision für den Verkauf über Google Shopping. Die Höhe der Provision wird allerdings vom Merchant selbst vorgeschlagen!

Die Bewertungen bei Amazon, Ebay oder von unabhängigen Instituten reduzieren die Unsicherheit beim Käufer und stärken das Vertrauen in den Marktplatz. Auch diese Leistung will Google mit einem eigenen Zertifikat integrieren. In den USA sind die ersten Partner mit dem Label „Google Trusted Store“ versehen worden.

Sicher zahlen mit Google Checkout

Bei dem Angebot einer Shopsoftware zieht Google erst langsam nach und kann sich bei weitem noch nicht mit den Shops von Amazon oder Ebay vergleichen. In Deutschland wird der Google Shop noch länger auf sich warten lassen, denn er ist eine Erweiterung von Google-Checkout, dem Zahlungssystem. Checkout ist für Verkäufer in Deutschland bisher nicht freigeschaltet.

Der Shop ist ein sogenanntes „Gadget“, eine recht simple Erweiterung mit sehr beschränktem Funktionsumfang, der aus einer Excel-Liste oder dem Merchant-Center Produktfeed gespeist wird.

Direkt an das Merchant Center ist die Zahlungsmöglichkeit über Google-Checkout angebunden. Eine sichere Zahlungslösung ist ein wesentliches Element für einen Online Marktplatz. Dazu nutzt Google auf der Kundenseite die etablierte Lösung des Google-Accounts. Wer nun denkt, die Zahlungslösung über den Google Account müsste erst noch mit aufwändigen Entwicklungen und Marketinganstrengungen gelauncht werden, der hat den Überblick im Netz der Google Anwendungen verloren.

Google Checkout ist schon fest im Markt installiert. Jede Zahlung für Google Voice (des billigen Call Angebotes) oder jede App für ein Android Mobile wird heute über Checkout abgewickelt. Da sind also schon Millionen funktionsfähiger Checkout-Konten bei den Kunden in Betrieb.

Fazit

Fazit dieser kurzen Übersicht: Der Google Marktplatz wird komplettiert und tritt zukünftig gegen den Wettbewerb von Amazon, Ebay, oder lokalen Anbietern wir Yatego an. Eine Beschwerde über die Kosten des Marktplatzes greift etwas zu kurz. Den Betreibern von Webshops ist zu raten, die neue Option für das Shopmarketing mit kompletten Daten zu bedienen und beizeiten bei Google Shopping Provisionen einzukalkulieren, wie bei den anderen Marktplätzen auch.

Das Know How zum Google Shopping ist auf der Plattform Shopmarketing zusammengefasst: https://www.shopmarketing.info/Google_Shopping. Hier melden Sie sich bei Bedarf für eine Unterstützung bei der Implementierung an.

Zum Autor

Prof. Dr. Tilo Hildebrandt ist der Experte für das Web-Business. Er hält Vorlesungen im In- und Ausland über das Thema und leitet die dth GmbH. Die dth verwaltet als Google Agentur Adwords-Konten und erbringt umfassende Dienstleistungen im Web-Business.

Hier ist eine Übersicht: https://www.shopmarketing.info/Dienstleistungen

Kommentare  

#2 Erwin Häcker 2012-07-17 16:04
Aus meiner Sicht ein sehr gut geschriebener Artikel zum Google Marktplatz. Die Zeit wird es zeigen, ob Google mit seinem Marktplatz, mit den "jetzigen Großen" mithalten kann.
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#1 Andreas Wellensiek 2012-06-28 16:34
Danke für die Einschätzung zum neuen Google Marktplatz. Inwieweit ist nach Ihrer Meinung denn Yatego ein lokaler Anbieter? Die listen doch nur Online-Shops wie die meisten Marktplätze oder Preisvergleiche auch.
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