Abo-Service ab 15 Euro: DDoS-Anbieter Webstresser offline genommen

Veröffentlicht: 27.04.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 27.04.2018

Der weltweit größte Marktplatz für DDoS-Angriffe, Webstresser, wurde jetzt von den Behörden verschiedener Länder offline genommen. Auf der Plattform konnten sich Nutzer bereits ab 15 Euro einen Abo-Service für Attacken zulegen.

Offline-Schilder
© Gustavo Frazao / shutterstock.com

Für gerade einmal 15 Euro im Monat konnte auf der Plattform Webstresser.org ein Abo für DDoS-Angriffe gekauft werden. Mit über 136.000 registrierten Nutzern zählte das Portal zum weltweit größten Marktplatz für Attacken dieser Art. Zuletzt sollen von der Seite bis zu vier Millionen Angriffe ausgegangen sein. Doch nun wurde Webstresser im wahrsten Sinne des Wortes der Stecker gezogen. In einer gemeinsamen Ermittlung unter den Namen Operation Power Off ist es Behörden verschiedener Länder jetzt gelungen, die Plattform offline zu nehmen, wie eine Pressemitteilung von Europol bestätigt.

Auch Deutschland im Visier der Ermittler

Angeführt wurden die Ermittlungen von Polizei und Behörden aus Holland und England, aber auch Europol und zwölf weitere Länder auf der ganzen Welt haben zur Abschaltung der Website beigetragen. Die in Großbritannien, Kroatien, Kanada und Serbien sitzenden Administratoren wurden festgenommen. Aber auch gegen eine Reihe von Top-Usern aus Holland, Italien, Spanien, Kroatien, dem UK, Australien, Kanada und Hong Kong wurden weitere rechtliche Schritte eingeleitet.

Webstresser hatte vor allem Angriffe gegen die Online-Services von Banken, Regierungen und Polizeibehörden ausgeführt. Aber auch die Spiele-Industrie wurde Opfer der DDoS-Attacken. Der illegale Marktplatz mit Infrastruktur in den USA, Holland und Deutschland wurde nun endgültig abgeschaltet.

Website Webstresser
© Screenshot webstresser.org

DDoS-Angriffe nehmen stetig zu

Die Anzahl der DDoS-Angriffe, bei denen der Server mit Anfragen überlastet wird und schließlich häufig gar nicht mehr erreichbar ist, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. So wurde im Rahmen des „DDoS Trends Reports“ von Corero festgestellt, dass alleine im dritten Quartal 2017 doppelt so viele Angriffe stattfanden als noch in den ersten Monaten des Jahres. Laut dem Breach Level Index der Firma Gemalto wurden im Jahr 2017 über 2,6 Milliarden Datensätze gestohlen oder kompromittiert. Im Vergleich zu 2016 hat sich diese Zahl um ganze 88 Prozent erhöht.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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