Digitale Spaltung

Bundeswirtschaftsminister will digitalen Wandel auf dem Land forcieren

Veröffentlicht: 17.01.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 17.01.2019
Peter Altmaier

Am Mittwoch warnte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf einer Konferenz zum digitalen Wandel vor einer digitalen Spaltung in Deutschland. Es sei eine gesamtstaatliche Verantwortung, auf die Sorgen vieler Kommunen zu reagieren, die sich abgehängt fühlen. Mit dem digitalen Wandel auch in ländlichen Regionen könne dazu beigetragen werden, den Wegzug vom Land in die Stadt zu verhindern.

„So wie niemand in ländlichen Regionen von der Versorgung mit Strom oder Wasser gekappt wird, darf es keine digitale Spaltung zwischen Stadt und Land geben", sagte, Heise zufolge, auch Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen. Den Anschluss etwa an den neuen Mobilfunk-Standard 5G bezeichnete sie als „moderne Altersvorsorge“.

5G-Ausbau stockt

Im Frühling sollen die Frequenzen für den neuen 5G-Standard versteigert werden. 98 Prozent der Haushalte sollen bis Ende 2022 Zugang zu schnellem mobilem Internet bekommen. Dies reicht aber nicht aus für eine vollständige Abdeckung, wie Kritiker immer wieder anmerken. Zudem gestalte sich der Ausbau nach wie vor schwierig. Die Telekom etwa verweist auf fehlende Baukapazitäten.

Nach wie vor ist unklar, wie ein mögliches nationales Roaming geregelt werden soll, dass Netzbetreibern ermöglichen würde, gegen Gebühr auch fremde Netze zu nutzen in Gegenden, wo sie selbst keine Abdeckung gewährleisten können. Daran stören sich allerdings die Netzbetreiber. Die Bundesregierung arbeitet an einem Kompromiss, Peter Altmaier selbst forderte die Mobilfunkanbieter Anfang des Jahres zu mehr Einsatz auf, so Heise: „Die Mobilfunk-Anbieter müssen ihre Zusagen erfüllen, sonst wird der Staat Konsequenzen ziehen. Jedes Funkloch ist ein Unding in einem Hochtechnologieland wie Deutschland.“

Mit einem Seitenhieb auf Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) forderte auch SPD-Chefin Andrea Nahles eine Flächendeckung: „Wir wollen und brauchen eine lückenlose Mobilfunkversorgung auch im ländlichen Raum. An jedem Küstenstreifen Deutschlands, auf jedem Gipfel und an jeder Milchkanne dazwischen.“ Karliczek hatte im November erklärt, dass 5G „nicht an jeder Milchkanne notwendig“ sei und dafür von allen Seite massive Kritik geerntet.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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