Dropshipping: der Großhändler als Partner

Veröffentlicht: 11.05.2015 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 22.11.2022

Das Sortiment ist die Basis eines jeden guten Online-Shops, denn das muss den Kunden überzeugen. Wer schnell eine gewisse Sortimentstiefe anbieten will, jedoch nicht über das Kapital dazu verfügt, kann dafür auf die Variante des Dropshipping zurückgreifen. Allerdings muss dabei einiges beachtet werden.

Dropshipping ist im deutschen Online-Handel kein Fremdwort mehr. Der Großhändler als Partner für das Sortiment und die Logistik ist mittlerweile weit verbreitet. Das ist nicht weiter verwunderlich, schließlich bietet Dropshipping grade Neueinsteigern im E-Commerce viele Vorteile. Dennoch sollte nicht blauäugig gehandelt werden.

Was ist Dropshipping?

Für Händler gibt es viele Gründe, warum sie Dropshipping ausprobieren. Zum einen kann es am fehlenden Eigenkapital liegen und zum anderen an zu wenig Platz im eigenen Lager. Aber viele Händler nutzen Dropshipping auch, um auszutesten, ob eine Sortimentserweiterung Sinn macht und von den Kunden angenommen wird.

„Ein großes Thema im E-Commerce ist die Optimierung des eigenen Warenbestandes. Hier kann Dropshipping helfen den Warenbestand zu reduzieren und dennoch ein komplettes Sortiment zu präsentieren. Beim Dropshipping kauft der Händler die Ware nicht klassisch beim Großhändler ein und lagert diese selber, sondern greift direkt auf den Lagerbestand des Lieferanten zu. Die Händler bilden seine Produkte im eigenen Shop ab, und wenn jemand dieses Produkt bestellt, wird es vom Lieferanten direkt an den Kunden gesendet. So können das Sortiment erweitert werden, ohne für diese Produkte in Vorleistung gehen zu müssen“, erklärt Daniel von Deyen, Geschäftsführer von Lizenzo Trends 24 GmbH, Betreiber von dropshipping-marktplatz.de.

Die Vorteile von Dropshipping sind klar. Neben einem geringen Eigenkapitalbedarf und einer verringerten Kapitalbindung können Händler ihr Sortiment auf unkomplizierte Weise erweitern. Dadurch kann in einem geringen Zeitraum ein erhebliches Unternehmens-Wachstum herbeigeführt werden. Für international tätige Händler von Vorteil: Wenn kein eigenes Lager vor Ort ist, kann die Logistik über einen lokal ansässigen Großhändler abgewickelt werden. Dies ist vor allem für Amazon Marketplace Händler, die über internationale Marktplätze verkaufen, relevant.

Wie funktioniert Dropshipping?
© Dropshipping-Marktplatz.de

Den richtigen Großhändler finden

Stellt sich natürlich unausweichlich die Frage, wie man den richtigen Großhändler finden soll. Von Deyen erklärt: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es nicht den guten oder den schlechten Lieferanten gibt. Einigen Händlern ist es wichtig, dass der Lieferant ein breites Sortiment abdeckt, den Anderen ist es wichtig, dass der Lieferant Retouren zurücknimmt. Dies sind alles Punkte, die ein Online-Händler für sich entscheiden muss.“

Prinzipiell sollte bei der Auswahl des Großhändlers einiges beachtet werden:

  • Kompetenter Ansprechpartner: Schnelle Antworten auf Fragen des Händlers
  • Rechtssichere Darstellung der Produkte auch für Endverbraucher
  • Den Online-Händler sollte als Vertriebspartner gesehen werden
  • Der Großhändler sollte seine eigenen Angaben einhält, wie zum Beispiel die Lieferzeit
  • Der Lieferant sollte langjährige Erfahrung vorweisen können

Aktualität hat oberste Priorität

Natürlich hat jede Medaille zwei Seiten. Beim Dropshipping verzeichnen Händler meist geringere Margen als beim direkten Einkauf und Verkauf. Und auch die Versandkosten lassen sich schwerer kalkulieren und nur bedingt auf den Endkunden umlegen. Aber auch die nicht vorhandene Kontrollierbarkeit der Warenbestände und die damit einhergehende unsichere Liefersituation können problematisch sein.

Vor allem der zuletzt genannte Punkt ist für Händler von besonderer Relevanz. Die Aktualität des Warenbestandes beim Großhändler muss stetig gegeben sein. Dafür gibt es zwei Wege. Die Produkte „können dann entweder als eine CSV Datei runter geladen oder über die API direkt an Ihren Shop gesendet werden“, erklärt Daniel von Deyen. Bei dropshipping-marktplatz.de „können so problemlos 1000 Produkte in wenigen Minuten den Shop geholt und dort dem Kunden angeboten“ werden.

Wer ist für die Retouren verantwortlich?

Natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass Kunden mit der bestellten Ware unzufrieden sind und sie wieder zurück senden wollen. Aber wer ist für die Retoure zuständig?

„Der Kunde kennt den eigentlichen Lieferanten der Ware ja nicht und wird sich deshalb immer an den Händler wenden. Jetzt kommt es auf den Lieferanten an, ob Händler die Ware auch bei diesem Retournieren können. Die meisten unserer Lieferanten nehmen die Ware zurück. Die Händler können meistens sogar die Ware vom Kunden direkt an den Lieferanten senden lassen, das sollte aber vorher beim Lieferanten ankündigt werden“, gibt von Deyen zu bedenken. Auf dropshipping-marktplatz.de wird zum Beispiel bereits im Vorfeld in der sogenannten „Lieferanten Informationsbox“ darüber informiert, ob die Lieferanten Retouren akzeptieren oder nicht.

Dropshipping: Ja oder nein?

Insgesamt betrachtet ist Dropshipping eine sehr gute Alternative, um das Sortiment schnell und einfach aufzubauen oder zu erweitern. Jedoch sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der gewählte Lieferant zuverlässig ist und sich an seine gegebenen Versprechen hält. T3n gibt zudem zu bedenken, dass man sich, wenn man nur auf Dropshipping setzt, völlig in die Hände des Großhändlers begibt und nur wenige Einflussmöglichkeiten hat. Wer sich jedoch ausführlich mit dem Thema Dropshipping beschäftigt, kann dadurch durchaus seinen Umsatz steigern und mehr Kunden gewinnen.

 

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