Kolumne: Prime Day als „Flohmarkt des Messie-Nachbarn“

Veröffentlicht: 17.07.2015 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 21.08.2015

20 Jahre ist Amazon nun alt und offenbar wird das Unternehmen langsam schon altersschwach. Journalisten aus den USA lästerten diese Woche, Amazon habe seine Boshaftigkeit verloren. Wie könne es sein, dass Amazon seinen Prime Day wenige Tage vor dem Start des gefürchteten Konkurrenten Jet.com stattfinden lässt und nicht gleichzeitig am Launchtag des Konkurrenten? Das wäre früher anders gewesen. Wahrscheinlich hat Amazon es einfach vergessen, denn auch der eigentliche Prime Day, der von Amazon als Erfolg angepriesen wird, sorgte bei einigen Kunden für Empörung.

Hat Amazon zu viel versprochen?

Der Amazon Prime Day sei in diesem Jahr wie der „Flohmarkt des Messie-Nachbarn“ gewesen, ärgerte sich zum Beispiel eine Amazon-Kundin. Hat Amazon den Mund zu voll genommen und mehr versprochen als es halten konnte?

Unter dem Hashtag #Primedayfail sammeln sich zumindest in den sozialen Netzwerken die Amazon-Kunden, die offensichtlich von Amazon und dem diesjährigen Prime Day enttäuscht sind. Oftmals geht es in der Kritik der Nutzer entweder um den mangelhaften Algorithmus von Amazon, der den Kunden absurde Produktkombinationen andrehen möchte, oder um den Versuch von Amazon, manche Produkte am Prime Day als billiger anzupreisen, sie tatsächlich aber zum gleichen Preis wie immer zu verkaufen.

Selbst der Geschäftsführer des Online-Händlers Overstock, Patrick Byrne, ließ es sich nicht nehmen, über den Konkurrenten zu lästern. Sinngemäß wirft Byrne Amazon über Twitter vor einen gigantischen Ausverkauf anzukünden, dann aber die Produkte welche Kunden suchen, gar nicht anzubieten.

 

 

Die Zahlen von Amazon und die Kommentare der Kunden in den sozialen Netzwerken decken sich nicht. Amazon behauptet, dass weltweit 34,4 Millionen Produkte am Prime Day verkauft wurden, jede Sekunde also 398 Produkte.

Schwer vorstellbar, wenn man sich die Kommentare unzufriedener Kunden ansieht.

Eine Nutzerin freute sich ironisch darüber, dass die PS4 endlich 10 Cent günstiger angeboten wurde. Ein anderer Nutzer sah Amazons Prime Day als Experiment an, mit welchem Amazon die Unzufriedenheit seiner Kunden quantitativ messe wolle. Und es gab noch einen eigens komponierten Song auf den gescheiterten Prime Day, der an dieser Stelle nicht vorenthalten werden soll:

 

 

P.S: Dass in Deutschland Gummi-Sandalen fast das meist gekaufte Produkt am Prime Day gewesen sein sollen, muss auch ein Fehler von Amazon sein.

Kommentare  

#1 Karsten 2015-07-22 14:03
In der Tat waren einige Produkte nicht wesentlich billiger als sonst. Um große Rabatte anzuzeigen, wurde einfach der UVP als Basis für den erhaltenen Rabatt genommen. Dieser war aber schon seit einiger Zeit bei manchen Artikeln nicht mehr der amazon Preis.
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