Händlerbund startet Initiative „FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch“

Veröffentlicht: 23.07.2015 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 09.03.2017

Dass es durchaus gerechtfertigte Abmahnungen gibt, steht außer Frage. Doch immer wieder überschwemmen ungerechtgefertige Abmahnwellen den E-Commerce und machen den Händlern das Leben schwer. Um diesem Missbrauch mehr entgegen zu setzen, hat der Händlerbund die Initiative „FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch“ gestartet und dafür viel Rückendeckung von seinen Mitgliedern erhalten.

FairCommerce-Logo

Abmahnungen sind ein großes Problem im Online-Handel. Wie der Händlerbund in seiner Studie „Abmahnungen im Jahr 2014“ herausgefunden hat, waren letztes Jahr fast ein Drittel der befragten Händler von einer Abmahnung betroffen. Häufigster Grund: die Verletzung des Wettbewerbsrechts allgemein.

Diese Masse an Abmahnungen hat den Händlerbund dazu bewogen, die Initiative „FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch“ ins Leben zu rufen. Die Ergebnisse der dazugehörigen Umfrage zeigen deutlich die breite Unterstützung, die der Händlerbund von Mitgliedern und Partnern erfährt.

96 Prozent sind bereit, sich der FairCommerce-Initiative anzuschließen

So finden es 99 Prozent der Händler richtig, zunächst auf rechtliche Fehler in ihren Online-Shops oder auf ihrer Website hingewiesen zu werden, bevor eine kostenpflichtige Abmahnung ausgesprochen wird. Händler, die einen Hinweis vor einer Abmahnung gegen sich selbst richtig finden, zeigen sich zudem bereit, sich auch ihren Mitbewerbern gegenüber ebenso zu verhalten: 99 Prozent gaben an, dass sie Händlerbund-Mitglieder zunächst auf Rechtsfehler aufmerksam machen wollen, bevor sie selbst eine kostenpflichtige Abmahnung aussprechen.

Die Initiative „FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch“ trifft unter allen Befragten auf großen Zuspruch: 96 Prozent aller befragten Händler zeigen sich bereit, sich der FairCommerce-Initiative anzuschließen.

Händlerbund fördert fairen Wettbewerb im Online-Handel

Das Ziel der Initiative ist, Online-Händler noch besser vor Abmahnungen zu schützen. Zudem wird damit ein gemeinsames Miteinander und einen fairen Wettbewerb im Online-Handel zu etablieren. „Die positive Rückmeldung unserer Mitglieder zeigt uns, wie wichtig solch eine Initiative ist“, erklärt Andreas Arlt, Bundesvorsitzender des Händlerbundes. Dabei soll es aber nicht um einen generellen Verzicht von Abmahnungen gehen. „Klar ist: Wenn es Verstöße gibt, müssen diese beseitigt werden. Klar ist aber auch: Das gegenseitige Aufmerksam-machen auf diese Fehler ermöglicht einen fairen Umgang unter Online-Händlern, sodass Abmahnmissbrauch erst gar keine Chance hat!“

 

Händlerbund Infografik

 

Kommentare  

#4 G.Schiefke 2015-07-30 13:08
da sind wir gespannt ob man der Lobby der angeblich gemeinnützigen Abmahnvereinen und Firmen, sowie Anwälten und Inkassofirmen den lukrativen Boden so einfach entziehen kann.
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#3 Tobias Goth 2015-07-29 21:38
Wir freuen uns sehr über die Initiative und sind seit Jahren Mitglied im Händlerbund. Wir freuen uns sehr über den Einsatz und die Initiative!
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#2 noch 1 Onlinehändler 2015-07-29 14:57
Solange ein Anwalt absurder weise behaupten kann, sein Klient wäre, wettbewerbsmäßi g gesehen, durch ein falsch gesetztes Komma oder eine schlecht gelungene Formulierung in meinem Widerrufsrecht mir gegenüber im Nachteil, wird es auch bei den Massenabmahnung en bleiben. Will sagen: Solange es Winkeladvokaten gibt, wird es auch Abmahnungen geben.
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#1 G. Cosic 2015-07-25 13:02
Fairness gab es bis jetzt leider nicht. Der Händler war immer derjenige der Schuldig ist. In der Dschungle von Gesetzen die bestehen aber auch wieder nicht und vielleicht ja und vielleicht auch nein und wenn mit Sonderreglungen hat bis jetzt immer der kleine Händler den kürzeren gezogen. Hoffe das es langfristig Gesetzliche Regelungen gibt (ohne vielleicht und wenn ) die es Fairerer gegenüber Händler stehen. Danke Händlerbund und klärt auf was wir machen können um es zu Unterstützen.
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