Geschäftsbericht 2018/2019

Ceconomy beendet „schwieriges" Jahr und plant den Umbruch

Veröffentlicht: 19.12.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 19.12.2018
Saturn-Markt

„Im vergangenen Geschäftsjahr sind unsere Ergebnisse hinter unseren Erwartungen und denen unserer Aktionäre zurückgeblieben“, sagte Dr. Dieter Haag Molkenteller, Vorstandsmitglied der Ceconomy AG auf der Bilanzpressekonferenz 2017/18. Auch Noch-CFO Mark Frese, der ab Januar interimistisch von Aufsichtsratsmitglied Dr. Bernhard Düttmann abgelöst wird, versuchte nicht, das vergangene Geschäftsjahr schön zu reden: „Wir haben ein klares Verständnis davon, weshalb wir unsere Ziele verfehlt haben." Schon im Oktober musste ein herber Gewinnrückgang vermeldet werden und CEO Pieter Haas musste seinen Hut nehmen.

Die endgültigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr bestätigen die Schwierigkeiten des Unternehmens. Der Konzern-Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent auf 21,418 Milliarden Euro. Vor allem das rückläufige Stationärgeschäft in Deutschland drückte auf die Zahlen, auch, so Ceconomy, wegen des ungewöhnlich heißen Sommers. Online, immerhin, läuft es hingegen immer besser: Die E-Commerce-Umsätze stiegen im Jahresvergleich um 13 Prozent, das Online-Geschäft machte 12,1 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

Auch beim Gewinn sind die Zahlen erwartbar rückläufig. Das EBITDA lag mit 630 Millionen Euro klar unter dem Vorjahr (714 Millionen Euro), das EBIT sank von 494 Millionen Euro auf 399 Millionen Euro. Auch an dieser Stelle sorgten vor allem die Geschäfte in Deutschland und der Schweiz für den Rückgang. Die Bruttomarge sank zudem um 0,5 Prozentpunkte auf 20,1 Prozent.

Umbruch 2019

Im kommenden Jahr soll alles besser werden, auch wenn Ferran Reverter, neuer CEO der MediaMarktSaturn Retail Group, während der Bilanzpräsentation um Geduld bat: „Es geht nicht von heute auf morgen, wir brauchen Zeit. 2018/19 wird ein Jahr des Übergangs sein. Aber wenn wir unsere Hausaufgaben machen, bringen wir das Unternehmen wieder zurück in die Spur." Eine Säule der Neuausrichtung ist die grundlegende personelle Neuausrichtung im Vorstand, angefangen mit Reverter selbst. Pieter Haas ist bereits weg, Mark Frese geht zum Jahresende auf eigenen Wunsch. Wie genau der Vorstand in einigen Monaten aussehen wird, ist dabei allerdings noch nicht klar. Entsprechende Personalien für die offenen Stellen werden gesucht, laut Molkenteller gebe es an dieser Stelle aber noch keine Neuigkeiten zu berichten.

Die „zentralen Hebel der strategischen Agenda" sollen bestehen bleiben, künftig aber schneller umgesetzt werden. Der Multichannel- und Service-Ausbau soll beschleunigt, gleichzeitig die Kostenbasis reduziert werden. Die gesamte Organisation, inklusive Supply Chain Management soll zentralisiert werden. All das werde Ferran Reverter als neuer CEO von MediaMarktSaturn maßgeblich vorantreiben. „Der Markt für Consumer Electronics verändert sich immer schneller. Wir haben eine klare Strategie, um den Herausforderungen zu begegnen. Den Erfolg dieser Strategie haben wir bereits in Ländern wie Spanien, Italien und den Niederlanden unter Beweis gestellt”, sagt Ferran Reverter. „In Deutschland und auf Ebene der Gruppe waren wir allerdings zu langsam und nicht konsequent genug bei der Umsetzung. Das werden wir ändern. Allerdings wird es eine Weile dauern, bis die Erfolge sichtbar werden. Das laufende Geschäftsjahr wird ein Jahr des Umbruchs; insbesondere mit Blick auf die Transformation von Kultur und Organisation des Unternehmens.“

Bei der Zielsetzung für 2018/19 bleibt Ceconomy daher defensiv: Ein leichtes Umsatzwachstum, ein leichter Gewinnrückgang. Im EBITDA und im EBIT soll darüber hinaus der Anteil des von Fnac Darty erwirtschafteten Periodenergebnisses enthalten sein. Dabei wird ein Ergebnisbeitrag in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe erwartet.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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