Streit der Giganten: Microsoft kapituliert im Fall „Youtube App“

Veröffentlicht: 08.10.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 08.10.2013

 

Das Projekt „Youtube App für Windows Phone“ war im Hause Microsoft in den letzten Monaten ein großes Thema. Immer nahm der Konzern Versuche in Angriff, eine eigene App für sein Betriebssystem zu erhalten. Google stellt sich quer. Nun hat das Tauziehen ein Ende gefunden.

Microsoft kapituliert bei Youtube App

Die Chronik der Ereignisse rund um die Youtube App liest sich ein bisschen wie eine kindliche Streiterei: Google berücksichtigte bei der veröffentlichten Youtube App verschiedene Geräte und Hersteller und nimmt immer wieder Anpassungen an neue Produkte vor. Da sich Google jedoch aufgrund der geringen Verbreitung gegen eine separate Variante für das Windows Phone aussprach, äußerte Microsoft am Jahresbeginn harsche Kritik.

Microsoft blieb jedoch nicht untätig, sondern entwickelte in den nächsten Wochen und Monaten eine eigene Youtube-App und warf sie im Mai dieses Jahres auf den Markt. Eine Abmahnung von Google war die Folge, da Microsoft mit dem entsprechenden Mini-Programm den Download von Videos gestattete und Google-Werbung blockierte.

Nach einer kurzzeitigen Einigung und einer erneuten App-Aktualisierung schien die Situation zu eskalieren: Google blockierte den Zugriff der Microsoft-App auf das Video-Portal und begründete seine Entscheidung damit, dass Microsoft nicht in der Lage sei, den Nutzern eine optimale Youtube-Erfahrung zu bieten. Auf diesen langwierigen – und für Microsoft äußerst bitteren – Schlagabtausch folgte bis jetzt eine Phase des Rückzugs und der Ruhe.

Doch nun hat Microsoft die neue Version der Youtube App veröffentlicht und dürfte damit bei vielen Nutzern auf Unzufriedenheit stoßen: Denn die Neuerung mutet gar nicht wie eine solche an, sondern eher wie ein Rückschritt. Die Version 3.2 lässt nämlich die Features einer „echten Youtube App“ wie die Kontenverwaltung oder eine Benachrichtigungsfunktion missen. Stattdessen bekommt der Nutzer lediglich einen verschönerten Webplayer.

Schade, dass Microsoft das Potenzial nicht ausschöpfen konnte, denn viele User nutzen nun die App eines Drittanbieters oder greifen beim Smartphone-Kauf gleich zur Konkurrenz.

 

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