Fake-Support per Telefon: 24 Callcenter-Betrüger in Indien verhaftet

Veröffentlicht: 08.10.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.11.2018

Betrugsfälle übers Telefon sind nicht nur lästig, sondern stellen für arglose Kunden auch eine ernste Gefahr dar. In Indien wurden nun 24 Betreiber von Callcentern festgenommen. Sie sollen sich als Mitarbeiter eines namhaften Branchenplayers ausgegeben haben.

Telefonhörer, der auf einem Tisch liegt
© Oleg Krugliak – shutterstock.com

Microsoft hat zunehmend mit Betrügern aus Callcentern zutun, die Zahl gemeldeter Fälle wächst. Eine entsprechende Entwicklung bestätigte der Technologieriese bereits in der Vergangenheit. Doch tatenlos blieb Microsoft allem Anschein nach nicht: Der Konzern soll seine Aktivitäten, um betrügerische Support-Angebote einzudämmen, weiter vorangetrieben haben und unter anderem auch eine Beschwerde an die zuständige indische Polizeibehörde eingereicht haben – mit Erfolg.

„Im Rahmen einer polizeilichen Maßnahme wurden zehn rund um die indische Hauptstadt Neu-Delhi betriebene Callcenter identifiziert und durchsucht. Dabei wurden Anruf-Protokolle, Anleitungen, Zahlungs-Aufzeichnungen und auch Server beschlagnahmt“, schreibt Winfuture. Insgesamt seien 24 Personen verhaftet worden, die als zentrale Führungskräfte dienten und die illegalen Callcenter betrieben haben sollen.

Betrüger geben sich als Support-Mitarbeiter aus

Die Masche, die die Betrüger mit ihren Anrufen verfolgen, nennt sich „Tech Support Scam“. Den Opfern wird dabei vermittelt, dass ihr Computer mit Viren oder auch Trojanern infiziert sei – dies geschieht über gefälschte Websites oder störende Pop-Up-Fenster. Abhilfe soll ein Anruf bei einer angegebenen Hotline schaffen, wobei sich die Callcenter-Mitarbeiter als Supporttechniker seriöser Firmen (in diesem Fall von Microsoft) ausgeben.

„Anschließend wird versucht, ein Support-Paket oder Abonnements zu einem völlig überzogenen Preis in Höhe von 100 bis 500 Dollar zu verkaufen“, schreibt Winfuture weiter. Was wie eine Masche klingt, auf die inzwischen niemand mehr hereinfällt, entpuppt sich allerdings als Erfolgsstrategie: Wie Microsoft berichtet, gab es im vergangenen Jahr 153.000 Fälle solcher Support-Betrügereien. Und immerhin 15 Prozent der Nutzer mussten dabei einen finanziellen Schaden verbuchen, der zwischen 200 und 400 Dollar lag.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Tina Plewinski

Kommentare  

#1 Torsten 2019-02-27 16:20
Naja, wer so dumm ist und auf so etwas hereinfällt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Aber Deppen gibt es leider immer wieder...
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.