Facebook und Instagram möchten Online-Handel mit Waffen erschweren

Veröffentlicht: 06.03.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 06.03.2014

Obwohl Gegner den Handel mit Feuerwaffen auf Facebook und Instagram unterbinden wollten, wird dieser auch weiterhin möglich sein. Facebook hat zwar auf die Forderungen der Verbraucher reagiert, statt den Handel aber zu verbieten, hat das Unternehmen neue und moderate Richtlinien erlassen.

Facebook möchte den Online-Handel mit Waffen moderieren.

(Bildquelle Waffenkauf: Fabio Berti via Shutterstock)

Soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram werden in großem Stil als Marktplätze für illegalen Waffenhandel missbraucht. Schätzungen gehen von Waffenverkäufen in Millionenhöhe aus. Facebook hat das bislang offenbar einfach so hingenommen, ohne den Handel auf der eigenen Plattform zu unterbinden. Jetzt reagiert das Unternehmen aber auf eine Verbraucherpetition, die über 230.000 Unterschriften gesammelt hat und die Unterbindung des Waffenhandels fordert. Wie FastCompany berichtat, hat Facebook heute angekündigt, auf die Petition zu reagieren.

Extra Facebook-Gruppen für private Waffenhändler

Das Technologieunternehmen Facebook betreibt sowohl das soziale Netzwerk Facebook, als auch den Foto-Sharing-Dienst Instagram. Deshalb trägt Facebook auch die Verantwortung für die täglich stattfindenden, illegalen Waffendeals auf diesen Plattformen. In eigens eingerichteten Gruppen wie zum Beispiel die Facebook-Gruppe „Guns for Sale“, die mehr als 200.000 Mitglieder hat, treffen und verabreden sich private Online-Händler und Käufer.

Eine Online-Petition mit über 230.000 Unterschriften richtete ihre Forderung direkt an Facebook-Chef Mark Zuckerberg. In der Petition heißt es: „Während andere Online-Plattformen, wie Google+, eBay oder Craiglist, den privaten Handel mit Waffen bereits verboten haben, erlauben ihre Plattformen diesen noch. Wir fordern, dass sie diesen komplett unkontrollierten und illegalen Handel verbieten und sofort von ihren Plattformen entfernen.“

Facebook hat heute auf die Petition mit der Ankündigung neuer Richtlinien reagiert. Diese sollen den privaten Handel mit Feuerwaffen auf Facebook und Instagram laut Aussage von Facebook künftig erschweren. Die Richtlinien würden dafür sorgen, dass die Waffen künftig nicht mehr in die Hände von Kindern oder Kriminellen gelangen würden, so Facebook.

Facebook: Kein Verbot, aber Moderation des Waffenhandels

Die Interessengruppe „Moms Demand Action“ setzt sich für einen regulierten Umgang mit Waffen in den USA ein. Sie haben die Petition initiiert, vor allem weil sie sich an den unregulierten Waffenverkäufen auf Facebook stören. So würden zwar einige der Online-Händler auf Facebook und Instagram  die Identität ihrer Käufer vor dem Verkauf erst überprüfen, eine Vielzahl würde aber darauf verzichten. So bestehe die Gefahr, dass Feuerwaffen eben in die Hände von Kindern gelangen könnten.

Monika Bickert von Facebook sagte in einer Stellungnahme des Unternehmens: „Wir werden es nicht erlauben, dass Leute Angebote zum Verkauf legaler Produkte posten, die eine Intention für Gesetzesverstöße erkennen lassen.“

Doch tatsächlich verbietet Facebook mit seinen neuen Richtlinien den privaten Handel mit Feuerwaffen auf seinen Online-Plattformen nicht. Es ist eher der vorsichtige Versuch, den Handel zu erschweren. So möchte Facebook künftig zum Beispiel Online-Händler die mit Waffen handeln, per Nachricht daran erinnen, dass er sich bitte doch an die geltenden Gesetze zu halten habe. Außerdem solle es auf Instagram Hinweise für die Nutzer geben, die auf der Plattform nach Feuerwaffen suchen.

Und zusätzlich fordert Facebook die privaten Online-Händler dazu auf, künftig immer die Identität ihrer Käufer zu überprüfen. Insgesamt dürften die Unterzeichner der Online-Petition von dem schwachen Engagement seitens von Facebook wohl enttäuscht sein. Eine Unterbindung des Handels hätte anders ausgesehen. Anbei findet sich das Video der Online-Petition:

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.