Google sagt der URL den Kampf an

Veröffentlicht: 05.09.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 05.09.2018

Schafft Google die URL ab? Schon 2014 wurde ein Versuch unternommen, der scheiterte. Nun äußerte das Unternehmen erneut Unzufriedenheit und will sich ein neues System überlegen.

Google-Seite auf Laptop
© Jeramey Lende / Shutterstock.com

Die URL gibt einer Webseite ihre eindeutige Adresse, sie ist Name, Straße, Hausnummer und Postleitzahl in einem – und für Google ist sie offenbar obsolet. Google will die Uniform Resource Locator fundamental überdenken und letzten Endes abschaffen, um sie durch ein neue zeitgemäßeres System zu ersetzen. Mit dem Wachsen des Internets sind auch URLS immer komplizierter geworden. Für Cyber-Kriminelle ist das ein gefundenes Fressen, mit manipulierten URLs lässt sich wunderbar Phishing betreiben.

Eine konkrete Alternative gibt es noch nicht

Für Nutzer seien URLs schwer zu verstehen, so Adrienne Porter Felt, Technical Manager bei Chrome, gegenüber Wired. Sein Team will eine Alternative zur URL entwickeln. URLs seien „schwer zu lesen" und es sei schwierig auszumachen, welcher Teil einer Adresse vertrauenswürdig sein soll. „Ich glaube nicht, dass URLs eine gute Möglichkeit sind, um die Identität einer Website zu vermitteln." Darum hinterfrage man die Art, wie URLs die Identität einer Website vermitteln. Das Team ist nun dabei, alle Anwendungsmöglichkeiten von URLs zu identifizieren, um dann eine Alternative zu entwickeln, die nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch einfach zu nutzen ist.

Eine konkrete Alternative gibt es noch nicht, die Diskussionen im Chrome-Team werden aktuell lebhaft geführt. „Ich weiß, dass alles, was wir vorschlagen, umstritten sein wird. Das ist eine der Herausforderungen einer alten und offenen Plattform. Veränderungen sind immer umstritten. Aber es ist wichtig, dass wir etwas tun, denn jeder ist unzufrieden mit URLs. Die sind schon ein bisschen bescheuert", so Porter Felt. Man will schon im kommenden Jahr Änderungen dahingehend vorstellen, wie Chrome Webseiten identifiziert.

Wie gut die neue Lösung sein wird, bleibt abzuwarten, der erste Versuch in diese Richtung ging 2014 allerdings ziemlich nach hinten los. Damals stellte Google den Origin-Chip vor, der URLs auf die Hauptdomain einer Webseite verkürzte und nach einem Klick die vollständige URL anzeigte. Die Idee kam bei den Nutzern nicht gut an, der Test wurde ziemlich schnell wieder eingestellt.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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