Payment: Dem Bargeld geht die Luft noch längst nicht aus

Veröffentlicht: 06.02.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 06.02.2018

Trotz der vielen elektronischen Möglichkeiten des Bezahlens geht die Bargeldproduktion leicht nach oben. Payment-Methoden wie Apple Pay sind aber dennoch nicht aufzuhalten.

Alte Kasse
© MorganStudio / shutterstock.com

„Banknoten sind nicht rückläufig, das Produktionsvolumen bei Bargeld wächst immer noch leicht“ – Dieses Fazit zieht das Münchner Traditionshaus Giesecke & Devrient, eines der größten Unternehmen im Banknotendruck. Trotz der immer weiter wachsenden Möglichkeiten hinsichtlich des elektronischen Bezahlens ist ein baldiges Ende des Bargeldes wohl so schnell nicht in Sicht. So wächst die Produktion in Europa stetig, speziell in Osteuropa. „Auch Afrika ist stark steigend“, betont Ralf Wintergerst, Vorstandschef bei Giesecke & Devrient, in der Internet World.

Europa lag mit 21,4 Milliarden Euroscheinen im vergangenen Jahr sogar mit einer Milliarde über dem Wert von 2016. Im Vergleich zu 2002, dem Jahr der Euro-Bargeldeinführung, haben sich die Noten sogar verdreifacht.

Banknoten trotzen WeChat Pay und Alipay

Überraschend ist auch die Entwicklung in China, dem Mutterland von WeChat Pay und Alipay. Trotz der Konkurrenz durch die scheinbar übermächtigen Handy-Apps befindet sich auch im Reich der Mitte die Bargeldproduktion auf einem stabilen Level. Dennoch lässt sich die Zugkraft von Applikationen wie Apple Pay oder eben WeChat Pay und Alipay nicht absprechen. Besonders die jüngere Generation verwendet mit Vorliebe eine der elektronischen Payment-Lösungen. „Manchmal läuft eine einzige Transaktion über mehrere Kanäle“, so Wintergerst. „Wer Apple Pay benutzt, wird gleichzeitig seine Kreditkarte und sein Konto berühren.“

Gleichzeitig wächst auch die Anzahl von Kredit- und EC-Karten. Besaßen die Deutschen vor 20 Jahren noch eine oder zwei dieser Karten, sind es heute schon drei oder sogar vier. „Weltweit betrachtet ziehen viele Regionen gerade nach. Die Banken wollen dieses physische Stück Plastik mit ihrem Logo darauf auch nicht aufgeben“, mutmaßt der Vorstandschef.

Entwicklung weist auf Wohlstand hin

Dass sich die elektronischen Bezahlmethoden im Aufschwung befinden, aber sich dennoch kein Rückgang in der Bargeldproduktion feststellen lässt, erklärt sich Wintergerst mit einer größeren finanziellen Aktivität der Menschheit im Vergleich zu vergangenen Generationen. „Wenn nichts rückläufig ist, bedeutet das von der Tendenz her, dass die Anzahl der Transaktionen weltweit steigt. Das wiederum ist ein Indikator, dass es den Menschen nicht unbedingt schlechter geht.“

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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