Risikomanagement beim Rechnungskauf

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 06.03.2013

Der Rechnungskauf hat sich in der jüngsten Vergangenheit als sehr beliebte Zahlungsart beim Kunden etabliert. Immer mehr Online-Shop-Betreiber sind quasi gezwungen, den Kauf auf Rechnung anzubieten. Doch über die Folgen und Risiken sollte sich jeder Verkäufer Gedanken machen. Hier einige Ansätze.

Das Problem bei der Rechnungszahlung ist nicht einmal, dass man als Verkäufer wochenlang auf das Geld warten muss, sondern allgemein die Zahlungsmoral der Kunden. Daher setzt laut einer Studie (ibi research 2012) jeder dritte Online-Händler heutzutage auf die Rechnungszahlung, die über einen Dienstleister geregelt wird. Das ist aufgrund der steigenden Ausfallquoten und der Zahlungsverzögerungen auch nachvollziehbar. Bei einem großen Kundenstamm können Zahlungserinnerungen und Mahnungen schnell zu einem signifikanten Zeit- und Geldproblem werden.

Einige Händler sind daher dazu übergegangen, für die Zahlungsoption auf Rechnung eine Servicepauschale zu verlangen. Diese Pauschale trägt wiederum dazu bei, dass der Rechnungskauf an Attraktivität verliert und der Kunde zum Mitbewerber wechselt. Wieder Andere schlagen Mahngebühren auf die Zahlungserinnerung und holen sich so etwas von den anderenorts verlorenen Einnahmen wieder. Der Königsweg ist es allerdings nicht und das Risiko bleibt. Die 100-prozentige Sicherheit gibt es nur beim externen Dienstleister.

Ein Vorteil eines Fulfillments, so nennt sich dieser Dienstleister, ist dessen Zugriff auf die Bonitätsdaten des Kunden. Damit lassen sich bereits kurz nach der Bestellung einige bekannte Betrüger herausfiltern und die Ware geht gar nicht erst raus. Allerdings prüft der Fulfillment auch bekannte Stammkunden und kassiert dafür. Ein Risikomanagement gibt es eben nicht kostenlos, das kennt jeder von den Risikoversicherungen, wie Haftpflicht oder Unfallversicherung. Bei einer Umfrage des ECC Handels wurde deutlich, dass viele Händler von Zahlungsausfällen betroffen sind, einige so stark, dass es um die Existenz geht. Das Problem ist offensichtlich omnipräsent.

Wer dennoch nicht die Kundendaten aus der Hand geben möchte, der kann einen Dienstleister zwischenschalten, der die Bonität im Bestellprozess live prüft. Die Freigabe obliegt dann dem Händler selbst. Dazu kann er Regeln anlegen, die dann automatisch angewendet werden. Zum Beispiel: Für Bestellungen unter 13 Euro keine Prüfung oder Kunden von Facebook werden mit einem höheren Ausfallrisiko eingestuft. Eine weitere Möglichkeit des Risikomanagements ist, ein Inkasso-Unternehmen einzuschalten. Einige dieser Unternehmen kaufen dem Händler die ausstehenden Forderungen ab und verdienen an der Differenz.

Fazit: Das Risikomanagement für den Rechnungskauf muss man gar nicht ganz aus der Hand geben. Es gibt bereits technische Möglichkeiten, sich schon während oder kurz nach der Bestellung über die Bonität eines Kunden zu informieren. Wem die Zeit fehlt oder wer eine hohe Ausfallquote hat, der sollte über einen externen Dienstleister nachdenken.

Kommentare  

#1 Cornelia 2013-01-22 00:00
Hallo, den Wunsch nach Kauf auf Rechnung kann ich nicht so recht nachvollziehen - jedenfalls dann nicht, wenn mir der Händler bekannt ist und ich ihn als seriös einschätze. Wenn ich per Rechnung bezahle, bin mich es doch, der die Arbeit mit der Überweisung hat. Erteile ich während des Bestellvorgangs einen Lastschriftauft rag oder gebe ich meine Kreditkarte oder wähle ich PayPal, so ist die Sache für mich erledigt. Ist das nicht einfacher? G rüße Cornelia
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