HelloFresh muss weiter Verluste einstecken – und ist trotzdem Weltmarktführer

Veröffentlicht: 14.11.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.11.2018

Beim Kochboxenversender HelloFresh läuft es gut – und das, obwohl das Jungunternehmen im vergangenen Quartal ein Minus im achtstelligen Bereich einstecken musste. Warum die Ausblicke trotzdem rosig sind, zeigt ein Blick auf andere Zahlen der Bilanz.

HelloFresh Pressefoto mit Kochbox
© HelloFresh

Wachstum vor Gewinn. Dies dürfte das derzeitige Motto sein, dem der Kochboxenversender HelloFresh folgt. In den vergangenen Monaten hat das Berliner Unternehmen ein gigantisches Wachstum hingelegt, das sich nun auch deutlich in hohen Verlusten widerspiegelt. Wie ein Blick auf die Zahlen des dritten Quartals 2018 zeigt, ist das Minus deutlich gestiegen: Lag es im Vorjahreszeitraum noch bei 24,7 Millionen Euro, ist es dieses Jahr bereits auf eine Höhe von 33,5 Millionen Euro angestiegen.

HelloFresh: Zahl der Kunden steigt, Umsatz steigt

Dennoch zeugt die Bilanz auch von massiven Erfolgen. Allein der Umsatz ist mit Blick auf das Vorjahr um satte 40 Prozent gestiegen und lag in Q3 2018 bereits bei 302,2 Millionen Euro. Ein noch höheres Wachstum hat die Kundenzahl hingelegt, die um rund 44 Prozent auf einen Wert von 1,84 Millionen geklettert ist. Somit hat sich HelloFresh nach Angaben von RP Online den Status als weltweiter Marktführer erkämpft.

„Wir haben jetzt in einem Jahr mehr Umsatz hinzugefügt als wir in den ersten vier Jahren insgesamt erwirtschaftet hatten“, kommentierte HalloFresh-Chef Dominik Richter die Wachstumsstrategie seines Unternehmens. „Wenn wir nicht mehr so stark wachsen wollen – und das ist definitiv eine Sache, die wir selbst entscheiden können – dann wird sich das auch in viel geringeren Marketingausgaben niederschlagen.“

Gerade im Bereich der Kochboxen-Szene scheinen hohe Marketing-Ausgaben durchaus üblich und auch nötig, um beispielsweise Neukunden mit satten Rabatten zu locken oder von der Konkurrenz abzuwerben, wie es weiter heißt.

Nächstes Jahr will HelloFresh schwarze Zahlen schreiben

Obwohl die Gesamtbilanz noch deutlich rote Zahlen aufweist, verweist Dominik Richter auch auf Länder, in denen man bereits Gewinne erzielen kann: „Wenn man sich anschaut, wie unsere etablierten Märkte laufen, dann haben wir etliche Märkte, die schon seit vielen Quartalen profitabel sind, wo wir in diesem Jahr auch viele Millionen Steuern überweisen.“

Eigentlich wollte HelloFresh bereits im diesjährigen Schlussquartal den Break-even knacken. Doch das Unternehmen entschied sich stattdessen für höhere Investitionen und weiteres Wachstum. Wie es bei Business Insider Deutschland allerdings heißt, peilt das Koch-StartUp die operativ die Gewinnschwelle für das kommende Jahr an.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Rainer A.Huppenbauer 2018-11-14 13:37
Es ist halt ein Investment und kein normaler Handel. Und wenn dann ein oder mehrere Geldgeber nichts mehr verbrennen wollen, ist Pumpe. Siehe Delinero von Gruner und Jahr. Da war schon bei 4 Mio Verlustvortrag Schluss.
Ich warte auf den Tag wo der erste weltweite Luftballonverle ih als StartUp in die Spur geht, da ist es dann sicher, das der schon nach einem verliehen Luftballon der Weltmarktführer ist. Das lockt ganz sicher die Investoren.
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