Bestimmen bald unsere persönlichen Daten die Preise?

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.03.2013

Können gesammelte Daten über Käufer die Preise beeinflussen? Sie können - 2012 werde das „Jahr des Behavioural Pricing“, zitiert news.orf.at Alex Gannett, Webunternehmer und Gründer der Plattform CampusSplash. Gannett freut sich dabei über eine völlig neue Form von E-Commerce und eine riesige Herausforderung für Vermarkter.

Onlinehändler wissen eine Menge über ihre Kunden: Wo diese einkaufen, was sie kaufen, von welchen Seiten aus sie im Shop landen, Kreditwürdigkeitsangaben und so genannte „Treueprogramme“ greifen zusätzliche Informationen ab und was die Kunden mögen, lässt sich auf ihren Profilen bei Facebook und Twitter nachvollziehen. Denn wer „Gefällt mir“ klickt, signalisiert Interesse. Und wer Interesse hat, ist unter Umständen bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Inzwischen hat sich zum Beispiel das Start-up „Demdex“ darauf spezialisiert, solche Daten zu sammeln und weiterzuverkaufen. So entstehen ganz neue Strukturen, mit denen Vermarktungsstrategien arbeiten können.

Was sich zunächst ein bisschen wie „schöne, neue Welt“ anhört, wird in Ansätzen bereits praktiziert. So hat Groupon die „dynamischen Preise“ schon für sich entdeckt und arbeitet mit dem „Smart-Deal-Algorithmus“: Anhand der oben angeführten Datenmengen liefert Groupon auf den Kunden zugeschnittene Angebote. „Wir fragen den Konsumenten etwa, wo er wohnt oder welches Geschlecht er hat. Und wir werden ihn um ein paar weitere Angaben bitten, beispielsweise welche Art von Angeboten ihn besonders interessiert. Dann werden wir aus unserem Katalog genau den einen Deal heraussuchen, der am relevantesten ist für diesen Konsumenten.“, sagte Groupon-Gründer Andrew Mason in einem Interview mit der FAZ. Und es gibt noch mehr Beispiele: So nutzen Händler strategische Ansätze wie regionale Preisunterschiede und Preisvorteile durch Treuepunkte und Kundenkarten. Wer über den Link einer Preisvergleichswebsite auf eine Händlerseite kommt, stößt auf bessere Preise als andere, die direkt den Shop aufrufen. Und bei der „New York Times“ zahlen durchschnittliche Smartphone-Nutzer für ihr Abo 15 Dollar, während iPad-User hingegen mit 20 Dollar pro Monat zur Kasse gebeten werden, da sie ja mit den Anschaffungskosten eines iPads auch keine Probleme hatten.

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