Verbraucherzentrale kritisiert Versand-Flatrates

Veröffentlicht: 27.01.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.01.2015

Bei großen Anbietern gehören sie häufig zum Angebot dazu: Versand-Flatrates, oftmals in Form einer Premium-Mitgliedschaft, die die Kundenbindung erhöhen sollen. Bekanntestes Beispiel ist wohl Amazon Prime. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat die Flatrates nun untersucht – und einige Haken gefunden.

Kartonschlange

(Bildquelle Massenbestellung: Tashatuvango via Shutterstock)

Seit jeher wirbt Amazon für sein Prime-Programm, indem es den Premium-Kunden einen schnellen, kostenfreien Premiumversand verspricht. Doch eine aktuelle Stichprobenuntersuchung von 15 Online-Shops durch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zeigt: Amazons Versprechen hat einige kleine Haken. So sei der Prime-Versand „bei weitem“ nicht für alle Artikel verfügbar. Zudem zahlen auch Prime-Mitglieder beim Kauf von Artikeln ohne Jugendfreigabe fünf Euro extra und auch besondere Bestelloptionen wie etwa Morning- oder Evening Express bringen noch einmal Extrakosten mit sich.

Auch das Versandhaus Baur bietet eine Versand-Flatrate an. Die investierten 15 Euro lohnen sich bereits ab der dritten Bestellung, allerdings nimmt Baur die Zustellung von Großgeräten, wie etwa Waschmaschinen oder Kühlschränken, aus der Flatrate heraus und verlangt weiterhin den teuren Sperrgut-Tarif.

Konditionen "oftmals so verschieden wie das Sortiment"

Aber auch kleinere Händler und Spezialisten sind von der Versand-Flatrate angetan, wie die Verbraucherzentrale betont. Trotzdem zeige sich auch hier, dass die Konditionen „oftmals so verschieden wie das Sortiment“ sind. Bei vier der untersuchten kleineren Shops müsse man trotz Versand-Flatrate weiterhin den Mindestbestellwert von 20 Euro erfüllen.

Größter Kritikpunkt der Verbraucherzentrale: Versand-Flatrates sind keineswegs einheitlich gestaltet, wenn man den gesamten Markt betrachtet und die oft erst auf den zweiten Blick ersichtlichen Haken sorgen dafür, dass die Kunden genauestens hinschauen müssten.

Online-Händler, die eine Versand-Flatrate anbieten, sollten diese so transparent wie möglich gestaltet. Ansonsten dürfte der Versuch, die Kunden per Flatrate an sich zu binden, womöglich zu Unzufriedenheit führen.

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