Kampf gegen Amazon: Neue Plattform führt Buchhändler zusammen

Veröffentlicht: 05.06.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 05.06.2014

Mit seinem unglaublich breiten Sortiment bedient Amazon die unterschiedlichsten Wünsche seiner Kunden. Für viele Branchen ist das Unternehmen daher der Erzrivale schlechthin. Besonders besorgniserregend ist jedoch die Entwicklung im Buch-Sektor. Hier befürchten Händler eine ultimative Machtausdehnung – so wie der US-Riese sie bereits in anderen Staaten erreicht hat. Um dies zu verhindern haben sich nun hunderte deutsche Buchhändler zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Gemeinsam gegen Amazon.

Offensive gegen Amazon: Neue Plattform soll Buchhändlern helfen

(Bildquelle Boxhandschuhe: Dasha Petrenko via Shutterstock)

Genialokal heißt das neue Großprojekt, das sich gegen die Marktmacht von Amazon auflehnt – oder zumindest gegen den „buchlastigen“ Teil dieser Macht. Der gemeinschaftlich ausgerichtete Gedanke hinter der neuen Buchplattform lautet: „Weg vom individuellen Auftritt mit geringer Reichweite hin zu einer gemeinsamen Plattform mit deutlichem Mehrwert für den Kunden“. Was dies genau bedeutet, wird sich spätestens zur Frankfurter Buchmesse (vom 8. bis 12. Oktober 2014) zeigen, denn dann soll Genialokal starten.

Die Gemeinschaft von Genialokal soll kontinuierlich wachsen

Doch schon vorher gibt buchreport.de Einblicke in die neue Anti-Amazon-Offensive: Genialokal soll in gemeinschaftlicher Kraft von hunderten (genauer gesagt 600) Buchhändlern gestützt werden. Kunden des Portals haben auf der Suche nach einem Buch die Möglichkeit, sich die Warenverfügbarkeit des Artikels in der (angeschlossenen) Buchhandlung ihrer Wahl anzeigen zu lassen.

Dabei ist sowohl eine Online-Bestellung in die jeweilige Filiale oder auch an eine Wunschadresse vorgesehen. Sollte sich der Nutzer nicht für eine spezifische Buchhandlung entscheiden, so wird bei der Bestellung auf Genialokal die nächstgelegene Filiale automatisch ausgewählt, die dann den Kauf abwickelt.

Obwohl in einem ersten Schritt „lediglich“ 600 angeschlossene Händler an Genialokal teilnehmen werden, soll das Konzept grundsätzlich allen interessierten Buchhändlern offenstehen, die den E-Commerce-Kanal nutzen wollen. Und das hat auch seinen Grund: Schließlich sollte die Gemeinschaft so groß und stark wie möglich sein, damit eine Chance besteht, gegen die Macht von Amazon anzukommen.

Betrieben wird Genialokal künftig von einer neugegründeten GmbH, an der zu gleichen Teilen die eBuch GmbH, die eBuch-Genossenschaft sowie der Großbuchhändler Libri beteiligt sind.

Kommentare  

#4 Krueger 2014-06-08 20:11
Grundsätzlich ist diese Initiative ja zu begrüßen. Warum muss Amazon alles allein stemmen. Gemeinsam bekommen die deutschen Buchhändler sicher auch was hin. Damit das neue Angebot eine Chance hat, sollten allerdings möglichst viele Händler mitmachen. Es spricht doch nichts dagegen die bequeme online Recherchemöglic hkeiten mit den Vorteilen des Buchhändlers des Vertrauens ganz aus der Nähe zu verbinden. Und wenn man dann versucht einen Tick besser zu sein als Amazon, dann sollte dieses Projekt auch dauerhaft eine Chance haben. Man sollte dabei immer etwas weiter als der eigene Tellerrand schauen. Der Kunde wird es dann wohl zu schätzen und nutzen wissen. Viel Erfolg
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#3 Frankie 2014-06-06 15:04
Dabei gibt es doch schon eine grosse Verkaufsplattfo rm für Bücher u.ä., die amazon seit Jahren die Stirn bietet: www.booklooker.de
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#2 Redaktion 2014-06-06 10:24
Lieber Herr Dr. Vogt,

inwieweit Kooperationen mit der Plattform noch oder schon möglich sind, können wir Ihnen nicht sagen, aber falls Sie sich weiter erkundigen möchten, geht dies unter . Die entsprechende Homepage ist in Arbeit: genialokal.de/genialokal.html

Die Redaktion
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#1 Dr. Hans-Peter Vogt 2014-06-06 10:12
Hervorragend. Fehlt jetzt nur noch ein Ansprechpartner bei der neu gegründeten Initiative und eine Adresse, damit man sich anschließen kann.
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