Amazon.com: Neues Design bevorzugt günstigste Händler

Veröffentlicht: 08.05.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 08.05.2015

Amazon.com gestaltet seine Angebots-Seite für Bücher um. Dabei stellt das Unternehmen den niedrigsten Preis noch stärker in den Fokus. Damit werden Händler noch stärker unter Druck gesetzt, Ware besonders günstig anzubieten.

Amazon-Pakete an der Haustür

Bildquelle: Frank Gaertner / Shutterstock.com

Sucht ein Kunde bei Amazon nach einem Buch, kann er auf der Produktseite über den Button „gebraucht“ oder „neu“ Angebote von Händlern einsehen, die das Buch mitunter günstiger anbieten. Doch Amazon.com scheint derzeit an dieser Angebots-Seite zu arbeiten und Veränderungen zu testen, die bei amerikanischen Händlern für Ärger sorgen. Denn durch die Umgestaltung wird die Sichtbarkeit der Händler grundlegend beeinflusst.

„Die Veränderung zeigt sich so: Klickt ein Kunde auf der Produktseite auf einen der drei Angebotslinks (New, Used oder Collectible), wurden sie bisher zu einer Liste geführt, die alle Angebote in dieser Kategorie zeigte“, beschreibt ein Händler die neue Funktion gegenüber eCommerceBytes. „Was sie jetzt sehen sind drei große Boxen die nur den günstigsten Preis zeigen.“

Kunden müssen für alle Angebote ganz nach unten scrollen

Diese Boxen seien ähnlich der Buy Box, die Amazon im Juli 2014 eingeführt hatte, um gebrauchte Produkte auf der Haupt-Produktseite besser hervorzuheben (wir berichteten). Die drei neuen Boxen tragen dabei die Bezeichnung „Lowest Price in New“, „Lowest Price in Prime“ und „Lowest Price in Used, Like New“ – ein klarer Fokus also auf dem günstigsten Preis.

Um alle Angebote zu sehen, müsse der Kunde im neuen Design ganz nach unten scrollen, um sich alle Angebote über einen Tab anzeigen zu lassen. Kunden könnten so aber denken, dass die oben angezeigten Angebote die einzig Verfügbaren seien – ein Umstand, der die Händler verärgert. Amazon zwingt die Händler damit in eine Preisschlacht, um das günstigste Angebot vorweisen zu können und so in der Buy-Box zu landen.

Unklar ist allerdings noch, ob es sich bei der Umgestaltung vorerst um einen Test handelt. Bislang sind nur die Angebots-Seiten für Bücher von der Änderung betroffen. Zudem sehe nicht jeder Kunde und Händler die neue Funktion – ein Zeichen, das auf einen A/B-Test hindeutet.

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