Gerry Weber setzt auf Expansion und Online-Handel

Veröffentlicht: 14.10.2013 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 14.10.2013

Eigentlich treffen Modeunternehmen wie Gerry Weber in Deutschland auf eine hohe Nachfrage für ihre Produkte. Bis zu 70 Milliarden Euro sollen die Menschen hierzulande für Schuhe und Bekleidung im Jahr ausgeben. Trotzdem möchte Gerry Weber in Zukunft auf Mitteleuropa und Schweden mithilfe von Einzelhandel und Online-Shops setzen.

Gerry Weber setzt auf online und Einzelhandel.

Das deutsche Modeunternehmen Gerry Weber möchte in Online- und Einzelhandel investieren. Nach eigenen Angaben plane das Unternehmen die internationale Expansion. Bestehende Märkte wie in Dänemark oder Polen sollen ausgeweitet werden und neue Märkte in Tschechien, Slowakei und im skandinavischen Raum eingeführt werden. Zudem seien weitere Online-Shops zur Unterstützung des eigenen Retail-Geschäftes in den Expansionsländern in Planung.

Gerry Weber setzt mittelfristig auf Einzelhandel

Das aus Nordrhein-Westfalen stammende Modeunternehmen scheint mit seinem Sortiment für Damen auf Erfolgskurs zu sein. Eigenen Angaben zufolge erwartet man für das am 31. Oktober endende Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von etwa 850 Millionen Euro. Mittelfristig wolle man den Einzelhandel ausbauen, bis er 50 Prozent des Umsatzes ausmache. Das Unternehmen verspreche sich von der Expansion im Einzelhandel eine bessere Kontrolle über das Markenimage, sowie einen direkteren Zugang zum Endkunden.

Ausbau in Mitteleuropa und Skandinavien

Besonders in Polen sieht Gerry Weber auf Basis durchgeführter Markterhebungen großes Potential. Seit Oktober 2011 ist man dort mit eigenen Filialen vertreten und möchte sowohl in diesem Jahr als auch im nächsten weitere eröffnen. Insgesamt seien bis zu 25 Filialen allein in Polen denkbar, so das Unternehmen. In Tschechien eröffnet der erste Gerry Weber-Retailer im Dezember und in der Slowakei soll ein erster Laden in den nächsten Monaten in Bratislava eröffnen. Insgesamt setze man bei der Expansion auf „Verkaufsflächen in den Toplagen der Metropolen“. Auch in Schweden soll das Retail-Geschäft mit bis zu drei neuen Stores in den nächsten Monaten starten.

Online-Shops sollen ausgebaut werden

Im September startete Gerry Weber seinen Online-Shop für Polen, sodass jetzt fünf Online-Shops für fünf Länder betrieben werden: Deutschland, Polen, Österreich, Schweiz und Niederlande. Trotzdem soll auch der Online-Handel ausgeweitet werden: „Weitere Online-Shops zur Unterstützung des eigenen Retail-Geschäftes in den Expansionsländern sind in Planung“, so das Unternehmen. Demnach könnte es also bald Online-Shops für Tschechien und die Slowakei geben.

Hohe Rabatte belasten Modebranche

Eigentlich werden die Modeprodukte auch in Deutschland nachgefragt, laut Statistischem Bundesamt geben die Einwohner in Deutschland jährlich bis zu 70 Milliarden Euro für Schuhe und Bekleidung aus. Die Bekleidung für Damen ist dabei das größte Einzelsegment, weil es alleine mit rund 30 Milliarden Euro nachgefragt wird. Allerdings haben Modeunternehmen wie Gerry Weber, Tom Tailor, H&M oder Esprit mit der Witterung zu kämpfen. Seit eineinhalb Jahren soll die Witterung nicht zu den auf die Jahreszeiten ausgerichteten Kollektionen der Händler passen, sodass diese ihre Ware zunehmend nur im Schlussverkauf losbekommen würden. Für Konsumenten bedeutet das zwar eine große Auswahl zu Niedrigpreisen, für die Modeunternehmen aber bedeuten die hohen Rabatte Umsatzeinbußen.

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