Vom 3D-Drucker in den Online-Shop

Veröffentlicht: 26.11.2013 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 26.11.2013

Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Online-Handel die 3D-Drucker für sich entdecken würde. Das US-Unternehmen Shapeways ist mittlerweile ganz gut im Geschäft und gehört zu den ersten Online-Marktplätzen für 3D-Drucke.

Auf Shapeways lassen sich 3D-Drucke online verkaufen.

(Bildquelle 3D-Drucker: Giovanni Cancemi via Shutterstock)

Die einen sehen 3D-Drucker als Industrierevolution, die anderen eher als technische Spielerei. Trotzdem schaffen es die Drucker mit denen man heute fast jede Art von Gegenstand selbst produzieren kann, immer wieder in die Öffentlichkeit. E-Commerce und 3D-Drucker hatten sich bislang noch nicht besonders angenähert, dass könnte sich jetzt aber ändern: Shapeways ist einer der ersten Online-Marktplätze überhaupt, der sich auf den Verkauf mit 3D-Drucken spezialisiert. Jeder kann sogar ohne einen eigenen 3D-Drucker zu haben, Gegenstände entwerfen, ausdrucken lassen und online zum Verkauf anbieten.

iPhone-Zubehör aus dem 3D-Drucker

Wer nicht glaubt, dass 3D-Drucker tatsächlich so gut wie alles ausdrucken können, der sollte sich folgende Beispiele bewusst machen: Ein niederländisches Architekturbüro möchte ein komplettes Gebäude ausdrucken, zahlreiche Regierungen haben Probleme mit selbstgedruckten Waffen und die NASA arbeitet an Essen aus dem 3D-Drucker. Die Technologie ist also längst unter uns und deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Online-Händler auf 3D-Drucker aufmerksam werden würden.

Inzwischen gibt es 3D-Drucker für zu Hause bereits im Handel zu kaufen, auch wenn man für die ersten Modelle oft noch einen vierstelligen Betrag investieren muss. Wer es allerdings günstiger möchte, findet im Internet sogar Anleitungen um selbst einen 3D-Drucker zu bauen, wie zum Beispiel den RepRap. Erste Anwender haben bereits 3D-Modelle entworfen und ihre Kreationen auf der E-Commerce-Plattform Shapeways zum Verkauf eingestellt. So findet sich aktuell zum Beispiel ein selbstgedruckter Kabelbinder für Apples iPhone im Online-Shop, den der Händler für rund 10 € anbietet. Auch noch im Angebot: Uhren, Brillenfassungen, Halterungen aller Art oder kreative Schutzbleche für das Fahrrad.

Wie grenzenlos die Kreativität der Online-Händler bei Shapeways zu sein scheint, verdeutlicht die Anzahl der monatlichen Verkäufe: Rund 60.000 3D-Produkte werden monatlich in die ganze Welt versendet, insgesamt verzeichnet der Marktplatz im Moment an die 10.000 Online-Händler und 300.000 Kunden. „Wir möchten eine Gemeinschaft schaffen, in der jeder alles entwerfen kann“, sagt Marleen Vogelaar, Mitbegründerin von Shapeways gegenüber dem US-Magazin Fast Company. Erst seit 2010 in New York ansässig, ist Shapeways inzwischen der größte Online-Händler für individuelle 3D-Produkte. Erst im April dieses Jahres konnte sich das Unternehmen eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 30 Millionen US-Dollar sichern.

Shapeways sieht sich als Konkurrenz zu Etsy

Shapeways sieht sich als Marktplatz in Konkurrenz zu Etsy, auch weil einzelne 3D-Drucke bereits auch bei Etsy angeboten werden. Die Tatsache, dass auf beiden Plattformen selbstgemachte Produkte verkauft werden, verbindet die beiden Marktplätze zusätzlich. Allerdings hat sich Shapeways auf den 3D-Druck spezialisiert und bietet den Online-Händlern den Druck ihrer Entwürfe mit unterschiedlichen Materialien wie Kunststoffe, Keramik oder Metall an. Außerdem übernimmt Shapeways auch den Versand der Produkte, weshalb das Unternehmen Mitte des Jahres eine neue Fabrik in New York eröffnet hat.

„Ein großer Unterschied zwischen uns und Etsy ist, dass wir die Geschicklichkeit anders nutzen. Bei uns können Menschen zu Millionären werden, weil sie tausende von Produkten verkaufen können“, verkündet Peter Weijmarshausen, Mitbegründer von Shapeways ganz unbescheiden im Gespräch mit Fast Company.

Aber ganz so einfach wie es Weijmarshausen darstellt, scheint es nicht zu sein. Selbst 3D-Modelle für 3D-Drucker zu entwerfen will gelernt sein. Aber auch dafür hat Shapeways vorgesorgt: Das Unternehmen bietet 27 verschiedene Apps an, um einfacher selbst 3D-Modelle zu entwerfen. So gibt es zum Beispiel eine App, die Kinderzeichnungen in 3D-Modelle konvertieren soll. So könnten Eltern beispielsweise die Zeichnungen der eigenen Kinder als Spielfiguren in 3D ausdrucken.

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