Gerüchte bestätigt: eBay wird PayPal abspalten

Die Gerüchte, dass eBay PayPal abspalten will, haben sich bestätigt: Der Vorstand des Online-Marktplatzes hat heute einer Trennung im kommenden Jahr zugestimmt. Für eBay könnte dieser Schritt ein problematisches Unterfangen werden.

Bildquelle: Gil C / Shutterstock.com

Der Vorstand von eBay hat nun nach „einer strategischen Überprüfung der Wachstumsstrategien und –struktur des Unternehmens“ die Gerüchte bestätigt, PayPal im kommenden Jahr abzuspalten. Dadurch, so das Unternehmen, wären sowohl eBay als auch PayPal optimal aufgestellt, um ihre Wachstumspotenziale vollständig auszuschöpfen. 

eBay & PayPal two great businesses; separation creates huge opportunities, best path for sustainable investor value http://t.co/ktEvhWFdt0

— eBay Inc. (@ebayinc) 30. September 2014

Verbindung zwischen eBay und PayPal nach 2015 nicht profitabel

„Mehr als ein Jahrzehnt haben eBay und PayPal gleichermaßen davon profitiert, ein Unternehmen zu sein, und haben einen erheblichen Aktionärswert geschaffen“, kommentiert eBay-CEO John Donahoe die Entscheidung. „Trotzdem hat eine gründliche strategische Überprüfung des Vorstands gezeigt, dass eine Verbindung beider Unternehmen über das Jahr 2015 hinaus keine Vorteile für beide Unternehmen bringt – weder strategisch noch wettbewerblich. Die Industrie ändert sich und jedes Unternehmen steht vor eigenen wettbewerblichen Chancen und Herausforderungen.“

Als Präsident des neuen eBay wurde Devin Wenig, bisheriger Präsident von eBay Marketplaces, berufen. In seiner neuen Funktion wird Wenig sowohl die Marketplaces als auch eBay Enterprises führen. Dan Schulman wurde unterdessen mit sofortiger Wirkung zum Präsidenten von PayPal ernannt. Zudem ist er designierter CEO von PayPal nach der Abspaltung.

Für eBay dürfte die Abspaltung nicht ganz unproblematisch werden: Das Unternehmen konnte in den vergangenen Jahren vor allem durch PayPal ein positives Umsatzwachstum vorweisen. Ohne PayPal könnte der Online-Marktplatz in Schwierigkeiten geraten, was die Umsatzzahlen anbelangt. Der Großinvestor Carl Icahn hatte im Frühjahr die Abspaltung von PayPal zuerst ins Gespräch gebracht. Icahn hatte zwischenzeitlich nachgegeben, nun aber wohl doch seinen Willen bekommen.