HarperCollins: Mit „Kaufen“-Button gegen Amazon

Veröffentlicht: 07.10.2014 | Geschrieben von: Nadja Naumann | Letzte Aktualisierung: 07.10.2014

Während sich Bastei Lübbe nun mit Amazon auf einen Vertrag einigen konnte, stehen die Zeichen zwischen HarperCollins und dem Online-Riesen weiterhin auf Kriegsfuß. Nun wird der US-amerikanische Verlag selbst aktiv und bietet seinen Autoren spezielle Vorteile.

Buy Now Button

(Bildquelle Buy Now Button: anaken2012 via Shutterstock)

Wie HarperCollins selbst mitteilt, bietet der Verlag seinen Autoren ab sofort einen „Kaufen“-Button an, den diese auf ihren persönlichen Websites und in ihre Social Media Feeds einbinden können. Kunden werden darüber auf www.hc.com weitergeleitet und können dort den entsprechenden Artikel erwerben. Außerdem steht den Autoren auch der HarperCollins Einkaufswagen zur Verfügung, den sie direkt auf ihrer Seite integrieren können, sowie die Weiterleitung über ihre Social Media Kanäle auf die Homepage von HarperCollins.

Verkauft ein Autor schließlich seine Bücher, E-Books oder Audiobooks über HarperCollins, erhält dieser ein zusätzliches Autorenhonorar von 10 Prozent zu seinem bereits vorhandenen Honorar. Der Verlag ist somit der erste, welcher höhere Honorare für einen direkten Verkauf über seinen E-Commerce-Kanal bezahlt.

Erpressungsvorwürfe gegen Amazon

Brian Murray, Vorsitzender und CEO von HarperCollins Publishers, lässt es sich zur Vermarktung dieses Konzepts auch nicht nehmen, eine Spitze gegen Amazon zu schießen: „Unsere Autoren können sich sicher sein, dass ihre Bücher für Verbraucher immer über HaprerCollins verfügbar sind, selbst wenn diese schwer auffindbar sind oder anderswo nur verspätet geliefert werden.“

Damit spielt Murray auf die Erpressungsversuche von Amazon an. Der Online-Händler hatte immer wieder Bücher von gewissen Verlagen als „Geiseln“ genommen und eine (Vor-)bestellung von diesen behindert.

HarperCollins will mehr E-Commerce

Inwieweit die Autoren dieses Angebot annehmen werden, ist schwer einzuschätzen. TechCrunch zweifelt ein wenig an der Umsetzbarkeit, da das Einfügen eines Button auf der eigenen Website für einige Autoren zu kompliziert werden könnte. Dennoch stellt der direkte Verkauf über die HarperCollins E-Commerce-Plattform eine bis jetzt einmalige Gelegenheit für die Autoren dar, da diese sich nicht weiter von der Willkür Amazons abhängig machen und ein gewisses Stück Freiheit gewinnen würden. Möglicherweise könnten dann auch andere Verlage folgen.

HarperCollins plant jedenfalls, sein E-Commerce-Programm in den kommenden Monaten weiter auszuweiten. Noch gilt es nur für die USA, doch weitere Länder werden dann folgen.

 

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