Rücksendekosten: Drei von vier Händlern bieten optimalen Service

Veröffentlicht: 02.04.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 02.04.2015

Seit der Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie haben Online-Händler die Wahl, ob sie die Rücksendekosten für den Kunden übernehmen oder sie auf den Kunden umlegen. Eine aktuelle Studie von Vergleich.org hat untersucht, wie der Handel auf diese Umstellung reagiert hat.

Warenkorb unter der Lupe

(Bildquelle Shop-Untersuchung: Tashatuvango via Shutterstock)

Bis zum 13. Juni 2014 waren Online-Shop dazu verpflichtet, Rücksendekosten ab einem Warenwert von 40 Euro zu übernehmen. Mit der Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie wurde diese 40-Euro-Klausel aber abgeschafft – seit dem können Händler entscheiden, ob sie die Rücksendekosten vollständig auf den Kunden umlegen oder nicht.

Doch wie sieht die Situation heute aus? Vergleich.org hat das anhand der 100 größten deutschen Online-Shops untersucht. Demnach legt nur jedes vierte Unternehmen die Rücksendekosten komplett oder zum Teil auf den Kunden um. Elf Shops führen die 40-Euro-Klausel indirekt weiter, neun Shops lassen den Kunden komplett zahlen. Drei Viertel der 100 größten Online-Shops übernehmen sämtliche Rücksendekosten für ihre Kunden.

Komplizierte Regelungen in manchen Shops

Auch Amazon gehört zu den Unternehmen, die die Rücksendekosten erst ab einem Warenwert von 40 Euro übernehmen. Ein interessanter Umstand, wie Vergleich.org anmerkt – schließlich gelte Amazon „sonst als sehr kundenfreundliches Unternehmen und legt das Rückgaberecht für den Kunden oft äußerst kulant aus“. Amazon hatte aber bereits vor Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie erklärt, dass man das bisherige Vorgehen beibehalten wolle.

Auffällig waren der Untersuchung zufolge auch die Rücksendebedingungen bei Zalando-Lounge, WestWing und SportScheck. Hier kann der Kunde die Retoure zwar kostenfrei durchführen, behält er aber einen Artikel der Bestellung, werden die Rücksendekosten auf ihn umgelegt.

Ebenfalls interessant ist, dass der Online-Shop von Thalia die Rücksendekosten komplett auf den Kunden umlegt. Gibt man seine Retoure allerdings in einer Filiale des Buchhändlers ab, wird die Retoure von dem Unternehmen übernommen.

Kommentare  

#6 Nathalie 2015-12-04 14:41
Nee, das sowieso nicht. ABER ich finde es gut, wenn es von den großen Shops noch übernommen wird, denn so viel zu verlieren haben die ja nun auch nicht gerade!
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#5 Andi 2015-11-26 16:45
Ich denke, große Shops wie Zalando etc. können sich das gut leisten, die Kosten zu übernehmen. Ich denke aber auch, dass es für kleinere Shops schwieriger sein wird, das zu stemmen. Man kann eben nie alle über einen Kamm scheren.
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#4 Andree 2015-04-02 11:12
Ich wollte es gerade sagen.
Die Übernahme der Rücksendekosten , bzw im Prinzip auch die verpflichtende Übernahme der Hinsendekosten bei Fehlern und Falschbestellun gen der Kunden, übernimmt in diesem Fall in erster Linie der Händler, der eigentlich Verursacher des Fehlers und Kostenerzeugers nicht, aber indirekt übernimmen die Kosten dann alle anderen Kunden die Ihre Artikel ganz normal richtig kaufen und behalten.
Es sind nämlich KOSTEN und Kosten werden mit einkalkuliert.
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#3 Friedolin 2015-04-02 10:36
Ich kann den vorherigen Kommentaren nur zustimmen. Mit Einführung der neuen Verbraucherrech te Richtlinie haben wir die Retourenkosten komplett übernommen. Nach gut einem halben Jahr bilanziert, dass wir uns das auf Dauer nicht leisten sollten, weil es bei 1000 Retouren pro Monat mit ca. 40-50 TSd Euro pro Jahr direkt ins Ergebnis geht. Die erforderliche Umsatzsteigerun g zur Deckung der Kosten ist ein Vielfaches, kann sich ja jeder selbst ausrechnen. Also umgestellt auf Übernahme durch den Kunden und bisher keine nennenswerten Auswirkungen auf den Umsatz festgestellt.
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#2 Helmut Reusch 2015-04-02 09:05
Was ist denn der optimale Service den drei von vier Händlern bieten?
Das die Rücksendekosten vom Händler getragen werden, also von allen Kunden, auch die die keine Rücksendungen haben, bezahlt werden. Oder das die Kunden die Rücksendekosten tragen, die diese verursachen.
Für mich wäre optimaler Service, dass der Kunde im Shop darüber informiert wird und sich dann entscheiden kann.
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#1 Rücksendekosten 2015-04-02 08:51
Ich kann mir nicht vorstellen, das kleinere Händler sich den Sport der Kunden leisten können, Waren zu retournieren mit den schönen Rücksendegründe n wie "gefällt nicht, irrtümlich bestellt, oder für Ihren Einsatz nicht geeignet".
Das geht bei kleineren Händlern an die Substanz. Vielleicht sollte man da die Erhebung machen und nicht bei den Großen der Branche.
Wenn ein Kunde einen Artikel bei Saturn kauft, muss er das Gerät auch bei "nichtgefallen oder für den Einsatz beim Kunden nicht geeignet" wieder in die Saturnfiliale bringen. Es wird kein Mitarbeiter diese Marktes das Gerät abholen kommen.
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