E-Commerce-Studie: Online-Wachstum flacht langsam ab

Veröffentlicht: 01.04.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 01.04.2014

„Handel im Wandel“ – Dieser Spruch dürfte wohl die vergangenen 20 Jahre Wirtschaftjahre kurz und bündig zusammenfassen. Und dieser digitale Wandel, von dem so häufig die Rede ist, hat einen komplexen, länderübergreifenden, hoch-technologisierten Handel über verschiedene Kanäle und Vertriebswege hervorgebracht. Kaum ein anderer Bereich war dabei so erfolgreich, wie der Online-Handel. Nun scheint das erreichte Niveau allerdings so hoch, dass in den kommenden Jahren mit einer Abflachung des Online-Wachstums zu rechnen ist – dies sagt zumindest eine neue Studie von deals.com.

Online-Handel erwartet Einbruch im Wachstum

(Bildquelle Statistik: Rückgang: VERSUSstudio via Shutterstock)

Online-Umsätze: Europa hinkt den USA hinterher

Vergleicht man die Ergebnisse der aktuellen Statistik von deals.com wird eins deutlich: In Europa gibt es drei dominierende Staaten, die zusammen über 80 Prozent des europäischen Gesamtumsatzes generieren – und zwar sowohl im vergangenen als auch (voraussichtlich) im aktuellen Jahr: Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Gemeinsam kamen die drei Spitzenstaaten 2013 auf einen Umsatz von über 107 Milliarden Euro. 2014 sollen es sogar über 126 Milliarden Euro werden.

 

Gesamtumsatz Online-Handel 2013, 2014: nach den Studien-Ergebnissen von deals.com

 

Trotz dieser riesigen Summen können die europäischen Staaten nicht mit dem US-amerikanischen Markt mithalten. Hier wird der online-generierte Umsatz von 2014 auf rund 224 Milliarden Euro geschätzt. Grund dieses gravierenden Unterschiedes sind deals.com zufolge die vielen europäischen Staaten, denen der Einstieg in den digitalen Handel noch nicht gänzlich gelungen ist und die noch ein hohes Maß an unausgeschöpftem Potenzial vorweisen.

Deals.com-Studie: Hohes Niveau, aber Wachstum geht zurück

Laut deals.com ist der Reifegrad der E-Commerce-Märkte auf so hohem Niveau, dass die Wachstumsraten grundsätzlich zurückgehen. Vergleicht man beispielsweise die Werte von 2013 und die Prognosen von 2015, so müssen einige Länder einen leichten bis mittleren Rückgang verzeichnen: zum Beispiel Großbritannien eine Minderung um 1,3 Prozent, Spanien von 3,9 Prozent, Schweden von 0,4 oder Polen von 3,0 Prozent.

Im Gegensatz zu diesen durchaus „moderaten Wachstumsrückgängen“, steht Deutschland laut deals.com ein Einbruch in viel gravierenderem Maße bevor: Glaubt man den Zahlen, geht das Wachstum hierzulande um über 20 Prozent zurück.

Obgleich dieser relativ düsteren Wachstums-Aussichten bleibt festzuhalten, dass diese Tendenz auf das extrem hohe Digitalisierungs-Niveau zurückzuführen ist, das die Märkte bereits erreicht haben. – Eine Stagnation bzw. ein Rückgang des Wachstums ist nach vielen Jahren des ungebrochenen Aufstieg dementsprechend nichts ungewöhnliches.

Online-Umsätze sollen kräftig steigen

Bei den prognostizierten Umsätzen, die über den E-Commerce generiert werden, sieht man allerdings deutlich, dass die Wachstums-Flaute keineswegs einen "Todesstoß" für den Online-Handel darstellt. Mit Blick auf die deals.com-Zahlen darf sich Großbritannien im Jahr 2015 voraussichtlich über ein Umsatz-Wachstum von 8,3 Milliarden Euro freuen. Ähnlich positiv zeigen sich die Voraussagen für Deutschland und Frankreich, wo die Umsätze um 7,9 bzw. 5,5 Milliarden Euro steigen sollen.

Zudem gibt die deals.com-Studie auch Einblicke in die Online-Ausgaben pro Kopf, die 2013 zu verzeichnen waren und für 2014 als wahrscheinlich gelten: Demnach werden die Ausgaben, die pro Kunde zu erwarten sind, weiterhin steigen und das in allen analysierten Ländern.

Weitere Informationen und Analyseergebnisse können Sie sich in der Studie „Online-Handel in Europa und den USA 2015-2015“ von deals.com als pdf herunterladen.

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