Gebrauchte Waren: Lieber verstaubt als kompliziert verkauft

Veröffentlicht: 24.07.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 24.07.2014

In nicht wenigen Ecken und Kellern deutscher Haushalte lassen sich gebrauchte Waren und wertvoller Kostbarkeiten finden: Antike Schmuckstücke der Großeltern, Kunstwerke, die Jahrzehnte der Vergessenheit anheimgefallen sind oder uralte Einzelstücke, die so manches Sammlerherz höherschlagen lassen. Doch professionelle Händler mit gebrauchten Sortimenten müssen die Konkurrenz aus dem Sektor „Privatverkäufe“ gar nicht fürchten. Denn diese finden den digitalen Handel eher abschreckend – wie eine neue forsa-Studie zeigt.

Gebrauchte Waren im Online-Handel

(Bildquelle Gebrauchte Waren auf Trödelmarkt: Elena Rostunova via Shutterstock)

Verstaubte und verschenkte Dachbodenschätze

Wer als Privatperson antike oder gebrauchte Waren auf dem Dachboden findet, dem stehen eigentlich zahlreiche Möglichkeiten offen, diese in bares Geld zu verwandeln. Denn neben dem traditionellen Flohmarkt gibt es auch allerhand digitale Varianten, das gebrauchte Gut loszuwerden: zum Beispiel über diverse Online-Marktplätze, regionale Kleinanzeigen oder andere Portale, die nicht nur professionelle, sondern auch private Händler zulassen.

Aus Sicht gewerblicher Händler könnte es durchaus von Nachteil sein, wenn das „Re-Buy-Format“ – also der Wiederverkauf von Dingen – im privaten Sektor einen populären Schub bekäme. Denn damit würde die Masse der Konkurrenz weiter anwachsen. Doch ein solcher „Hype“ ist derzeit nicht zu fürchten. Glaubt man einer aktuellen forsa-Studie (im Auftrag von reBuy), so gelangen gebrauchte Waren zu einem Großteil gar nicht wieder auf den Markt, sondern werden in über 70 Prozent der Fälle an Familienangehörige, Freunde, Bekannte etc. verschenkt.

Doch auch andere Privatpersonen, die weniger freigiebig sind, nutzen nicht die digitalen Möglichkeiten, die ihnen geboten werden: So lassen 43 Prozent der deutschen Verbraucher ihre Dachbodenschätze und gebrauchte Waren wie DVDs, Bücher oder Smartphones eben dort verstauben, wo sie auch zwischenlagern. Hauptgründe für diese zögerliche Haltung gegenüber dem Online-Handel sind vor allem zeitlichen und pragmatischen Aspekten geschuldet.

Gebrauchte Waren im Online-Handel: Unsicherheit ist groß

Das Erstellen von (den früher so begehrten) Online-Auktionen ist zeitaufwendig und kompliziert, außerdem stehen Nutzer den teils hohen Einstellungsgebühren und Provisionen eher kritisch gegenüber. Mehr als jeder dritte Deutsche (37 Prozent) gibt an, dass solche Prozedere grundsätzlich entweder zu anstrengend oder auch zu teuer sind. Genau so viele Nutzer gaben in der forsa-Studie auch an, gebrauchte Waren unter Umständen künftig auch online umzusetzen – aber nur, wenn es Garantie auf Sicherheit gäbe und das Geld auch wirklich innerhalb kurzer Zeit auf dem eigenen Konto verbucht werden würde.

Diese Zahlen zeigen, dass ein nicht zu unterschätzender Teil der deutschen Verbraucher, dem Privatverkauf im Internet nur sehr skeptisch gegenüber steht. Der Unsicherheits-Faktor ist also bei vielen Nutzern bestimmend und so bleiben viele gebrauchte Waren einfach weiterhin ungenutzt.

 

reCommerce Trendmonitor 2014

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