Tauschgeschäft: Mit Cosmopolit Home „wohnen wie ein Einheimischer“

Veröffentlicht: 16.06.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 16.06.2014

Buchungsmöglichkeiten gibt es im Internet viele – und aus Kundensicht dürfte da für jeden Geschmack etwas dabei sein: Hotelbuchungen für die traditionellen Urlauber, Pensionen für die etwas freiheitsliebenderen Nutzer, Couchsurfing für die „Rebellen“. Auch Cosmopolit Home fokussiert sich ganz auf die private Vermietung von Wohn- bzw. Schlafraum. Das Besondere des Nightswapping-StartUps: Hier darf nur buchen, wer selbst auch vermietet. Bezahlt wird nämlich mit Nächten.

Online-Vermietung mit der Tauschbörse Cosmopolit Home

(Bildquelle Wohnungsschlüssel: inxti via Shutterstock)

Wir durften mit Tim Schicht, der bei Cosmopolit Home für den deutschen Markt zuständig ist, ein Interview führen und haben dabei erfahren, warum das Konzept des Übernachtungstausches funktioniert, ob es Einschränkungen in der Zielgruppe gibt und was passiert, wenn es zu Sachschäden in der Wohnung kommt.

Sie haben sich mit Ihrer Plattform darauf spezialisiert, Übernachtungen zwischen Privatpersonen zu vermitteln. Was veranlasst Kunden, Ihren Service zu nutzen und kein Hotel zu buchen?

Viele Menschen suchen nach einer Alternative zu unpersönlichen Hotelzimmern und möchten einen authentischen Aufenthalt in einer fremden Stadt erleben. Besser gesagt, wohnen wie ein Einheimischer und direkt in die Lebensart und Kultur der Reisedestination eintauchen. Darüber hinaus bekommt man vom Gastgeber sehr hilfreiche Ratschläge und Insider-Tipps die man bei einer Reiseagentur wahrscheinlich nicht bekommen würde.

Mit einer Plattformen wie Airbnb haben Sie bereits einen starken und bekannten Konkurrenten. Wie unterschiedet sich Ihr Service von anderen?

Mit Nightswapping braucht man kein Geld mehr für die Ferienunterkunft auszugeben. Anders als bei Airbnb oder anderen Portalen, wird kein Geld für die Unterkunft verlangt, sondern „Nächte“. Mit einem einfachen Gästezimmer kann man zum Beispiel Mitglieder aus aller Welt empfangen, Nächte sammeln und diese Nächte benutzen um kostenlos zu einem späteren Zeitpunkt in einer Ferienwohnung im Süden Frankreichs übernachten.

Wir haben allerdings eine wichtige Regel: Sofas oder andere aufblasbare Matratzen können nicht angeboten werden. Anders als bei Couchsurfing bietet Nightswapping den Komfort eines unabhängigen Zimmers oder einer ganzen Wohnung. Man kann also mit Freunden oder der ganzen Familie verreisen.

Tim Schicht vom StartUp Cosmopolit HomeAn wen richtet sich Ihr Übernachtungs-Tausch-Service? Gehören nur junge und moderne User zu Ihrer Zielgruppe oder wollen Sie auch ältere Generationen erreichen?

Unsere Kundenzielgruppe sind Mittdreißiger, mit oder ohne Kind, die eine Alternative zu dem Massenkonsum und Massentourismus suchen. Jedoch haben wir bemerkt, dass wir sehr unterschiedliche Nutzer haben. Es gibt sehr junge Mitglieder um die 25 und auch immer mehr ältere Benutzer und auch Rentner.

Letztendlich gibt es Mitglieder von jeder Altersgruppe, wenn auch die etwas älteren mehr Zeit zum Reisen haben, und auch einfacher Ihre Wohnung oder Gästezimmer für andere Nightswapper zur Verfügung stellen können.

Wie können sich Kunden gegen Vandalismus oder Sachschäden in der eigenen Wohnung absichern?

Ein Null-Risiko gibt es natürlich nicht. Dennoch haben unsere Mitglieder die gleiche Denkweise und legen Wert auf Respekt und Zuverlässigkeit. Sie verhalten sich bei anderen genauso sorgfältig wie bei sich zu Hause. Außerdem wird jedes Mitglied und Inserat sorgfältig geprüft. Man hat auch die Möglichkeit Feedback zu hinterlassen und Mitglieder zu bewerten.

Wenn doch etwas zu Bruch gehen sollte, kann der Gastgeber die Kaution benutzen, die er vor dem Tausch selber festlegt, die Hausratsversicherung kann ebenfalls einspringen und wir bieten EU-Reisenden eine Versicherung an, die Schäden bis zu 75.000 € deckt.

Was halten Sie von Crowdfunding als Finanzierungsmethode für junge Unternehmen?

Institutionelle Finanzierungen decken nicht alle Bedürfnisse unserer Wirtschaft ab. Es ist wichtig, dass neue Formen der Finanzierung entstehen. Crowdfunding ist eine außergewöhnliche Gelegenheit neue Projekte entstehen zu lassen und eine erhebliche Kundenbasis zu schaffen. Diese Art von Finanzierung gibt es aber schon sehr lange, die Freiheitsstatue wurde zum Teil durch Crowdfunding mithilfe der Zeitung New York World finanziert. Der einzige Unterschied heute ist, dass Crowdfunding besonders durch das Internet angetrieben wird.

Welchen grundsätzlichen Trend sehen Sie für den Online-Handel 2014?

Jeden Tag entstehen neue Innovationen auf dem B2C oder B2B-Markt. Meines Erachtens wird in sehr kurzer Zeit das Internet nur noch mobil abgerufen werden. Man wird die Möglichkeit haben, alles Erdenkliche über sein Smartphone zu bestellen. Und ich glaube, dass Unternehmen die sich dem Trend „mobile friendly" nicht anschließen, zum Scheitern verurteilt sind.

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