Online-Handel punktet beim Thema Klimaverträglichkeit

Veröffentlicht: 08.02.2016 | Geschrieben von: Martin Gaitzsch | Letzte Aktualisierung: 08.02.2016

Es mag überraschen, was eine Berechnung des Öko-Instituts bekannt gibt. Denn ein Einkauf im Online-Geschäft belastet die Umwelt womöglich sogar weniger als stationäres Shopping. Angesichts zunehmender Online-Einkäufe und damit auch mehr eingesetzten Lieferfahrzeugen, die das Paketvolumen versuchen zu bewältigen, stellt dies eine beachtenswerte Erkenntnis dar.

Fast Food

(Bildquelle Online-Bestellung: Dmitry Kalinofsky via Shutterstock)

Die Umweltexperten des Öko-Instituts haben den Einkauf im Online-Handel mit dem Kauf im stationären Geschäft verglichen und dabei besonders den Kohlendioxid-(CO2)-Ausstoß unter die Lupe genommen. Den Berechnungen des Öko-Instituts zufolge verursacht die Bestellung von einem Paar Schuhen im Internet rund 660 Gramm klimaschädliches CO2, während der stationäre Kauf zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf rund 1.000 Gramm CO2 kommt. Wer sich für den Einkauf per Straßenbahn, Bus - ganz zu schweigen vom eigenen PKW - entscheidet, muss mit gut 1.700 Gramm CO2-Ausstoß oder noch mehr rechnen. Das Ergebnis dieser Untersuchung lautet somit: Das Einkaufen im Online-Handel ist trotz Lieferung mit dem LKW umweltverträglich.

Stationärer Handel hat hohe Kosten für Beleuchtung und Heizung

Moritz Mottschall vom Öko-Institut hat hierfür die passende Erklärung. „Der Energieverbrauch in den normalen Geschäften beispielsweise für Wärme und Licht ist erheblich. Unter anderem die starke Beleuchtung braucht viel Strom und bewirkt klimaschädliche Emissionen“, gab der Experte bekannt, schränkte allerdings ein, dass die Verallgemeinerung auch nicht für sämtliche Onlinebestellungen und Kurierdienste Gültigkeit habe.

So habe die Lebensmittellieferung ihre eigenen Prinzipien und Gesetze. Aufgrund der Verderblichkeit der Ware und insbesondere den kurzen Zeitfenstern bei der Lieferung seien hier auch Leerfahrten, sowie Umwege bei der Auslieferung unumgänglich.

Verpackungsmaterial weitgehend unberücksichtigt

Ein kleiner Makel der Untersuchung, auf den die Autoren jedoch selbst verweisen, ist die ausbleibende Einberechnung des Verpackungsmaterials. Speziell bei der Verwendung mehrerer Kartons würde die Umweltbilanz maßgeblich beeinträchtigt und eine exakte Prognose für Müll, Recycling und Verwertung sei nur schwer möglich, gab Mottschall bekannt. Daraus leitet der Experte des Öko-Instituts die Erkenntnis ab, nicht „hemmungslos online einzukaufen“. Stattdessen lohne es sich aus umweltverträglicher Sicht, mehrere Bestellungen miteinander zu verbinden, sowie diese mit einem einzigen Paket liefern zu lassen. 

Wie der Westen.de berichtet, laufen bei großen Logistikdienstleistern wie UPS oder der Deutschen Post im Moment Tests mit elektrisch betriebenen Lieferfahrzeugen. Noch ist allerdings nicht bekannt, ob und ab wann diese gänzlich die bisher verwendeten Diesel-Transporter ablösen könnten, um die positive Umweltbilanz des Online-Handels weiter auszubauen.

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