Datenleck bei Facebook: Sensible Daten für Fremde verfügbar

Veröffentlicht: 24.06.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 24.06.2013

Für viele gilt Facebook als die Mutter der sozialen Netzwerke, die weder aus dem privaten noch dem beruflichen Leben wegzudenken ist. Bei anderen ist Facebook als Datensammler verschrien, dessen Sicherheitsmängel nach deutschem Standard gravierend sind. Und es scheint, als würde das Unternehmen seinen Kritikern selbst immer wieder Nahrung für neue Beanstandungen geben.

Datenleck bei Facebook

Wie kürzlich bekannt wurde, gab es bei Facebook ein Datenleck, das dafür sorgte, dass die sensiblen Informationen von schätzungsweise sechs Millionen Nutzern für Fremde rund ein Jahr lang zugänglich waren. Grund des Zwischenfalls war ein Softwarefehler: Um Freunden oder Bekannten Kontaktvorschläge zur gegenseitigen Vernetzung zu unterbreiten, gleicht Facebook die Adressbücher seiner Mitglieder mit Kontaktdaten anderer User ab. Genau bei dieser Funktion wurden Informationen aus den Adressbüchern zusammen mit Profil-Daten fremder Mitglieder abgespeichert. Beim Herunterladen der eigenen Profil-Inhalte konnten User dann unter Umständen auch fremde Inhalte einsehen.

Die Schädigung der Persönlichkeitsrechte verteidigte das Netzwerk mit der Aussage, dass es keine Hinweise auf einen entstandenen Schaden gäbe. Bei den weitergegebenen Inhalten handelt es sich laut einer Sprecherin von Facebook „ausschließlich um Telefonnummern und E-Mail-Adressen von […] Facebook-Freunden, auch wenn diese Facebook-Freunde beispielsweise die Sichtbarkeit ihrer E-Mail-Adresse für diese Person nicht erlaubt haben". Für Werbekunden des Unternehmens habe das Datenleck keine Relevanz, da für sie die Informationen nicht verfügbar gewesen seien.

Trotz dieser verharmlosenden Worte unterstützt die Nachricht über das Datenleck die vielen kritischen Urteile über Facebook. Eine solche Panne könnte die sensiblen Daten der rund 1,1 Milliarden Nutzer gefährden und dem Missbrauch preisgeben. Und in der digitalen Welt gehören geschützte Informationen doch zu den wichtigsten Gütern.

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