Kampf gegen den Plastik-Müll: Deliveroo will umweltfreundlicher werden

Veröffentlicht: 16.10.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 16.10.2018

Deliveroo will künftig umweltfreundlicher arbeiten und das immer größer werdende Müll-Problem angehen. Aber auch andere Dienstleister sieht das britische Unternehmen in der Pflicht.

Frau mit Boxen
© CHAIWATPHOTOS / shutterstock.com

Wer keine Lust zum Kochen hat, für den sind Essenslieferdienste wie Deliveroo und Co. die Rettung. Allerdings kommen die bestellten Köstlichkeiten oft in unzähligen Verpackungen und erzeugen somit Unmengen an Verpackungsmüll. „Das ist ein riesiges, riesiges Problem“, betont Deliveroo-Chef Will Shu laut Internet World gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Dieses Problem will der britische Lieferdienst nun aktiv angehen und dafür sorgen, deutlich weniger Plastik in Umlauf zu bringen.

Bereits in Großbritannien gibt es beispielsweise Plastikbesteck nur noch auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden. Dieses Konzept soll es auch schon bald in Deutschland geben. Zusätzlich sollen weltweit umweltfreundliche Verpackungen den Partner-Restaurants zur Verfügung gestellt werden, und das zu „wettbewerbsfähigen Preisen“. Kompostierbare Essensboxen und Suppenbecher sind laut der Internet World bereits in einigen Ländern verfügbar. Der Deliveroo-Chef sieht aber auch andere Unternehmen in der Pflicht, etwas gegen das steigende Müll-Problem zu unternehmen. „Nicht nur wir - alle Essenslieferdienste, Amazon und alle Online-Händler der Welt erzeugen Abfall.“

CEO räumt mit Übernahmegerüchten auf

Deliveroo ist inzwischen in zwölf Ländern vertreten und arbeitet hierzulande mit über 2.000 Restaurants zusammen, will aber vor allem in den Großstädten weiter wachsen. „Ich denke, wir können das in den nächsten sechs Monaten verdoppeln“, gibt sich Will Shu optimistisch. Erst kürzlich standen Gerüchte im Raum, der britische Essenslieferdienst könnte von Amazon oder dem Fahrdienstvermittler Uber aufgekauft werden. Diesen Spekulationen hat der CEO jetzt ein Ende gesetzt. „Wir verkaufen die Firma nicht. Wir haben gerade erst angefangen, und wir wollen, dass die Firma wächst“, bezieht er klar Stellung.

Immer wieder Kritik an den Arbeitsbedingungen

Neben Deliveroo müssen sich auch andere Lieferdienste wie Foodora immer wieder Kritik gefallen lassen. Konkret geht es um die Arbeitsbedingungen der Fahrradkuriere, die laut verschiedener Gewerkschaften oft nur auf freiberuflicher Basis arbeiten und kaum auf dem Mindestlohn kommen. Immer wieder gibt es Proteste der Fahrer, die für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Das Unternehmen hingegen verteidigt sein Modell und betont, die Freiberuflichkeit unterstütze die Flexibilität der Fahrer. Der Vorwurf, Deliveroo und Foodora würden Mitarbeiter kündigen, die sich in Gewerkschaften organisieren, wurde von beiden Unternehmen strikt zurückgewiesen (wir berichteten).

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#2 Max 2018-10-17 15:18
Die Behauptung ist falsch, dass die Fahrer von Foodora "oft nur auf freiberuflicher Basis arbeiten und kaum auf den Mindestlohn kommen." Foodora stellt seine Fahrer grundsätzlich an und zahlt über Mindestlohn. Gruß, Max (Fahrer)
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#1 Max 2018-10-17 15:16
Die Behauptung ist falsch, dass die Fahrer Foodora "oft nur auf freiberuflicher Basis arbeiten und kaum auf dem Mindestlohn kommen." Foodora stellt alle Fahrer an und zahlt über Mindestlohn. Gruß, Max (Fahrer)
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