eBay schraubt am Gebührenmodell: Höhere Provisionen, veränderte Shop-Preise

Veröffentlicht: 05.05.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 05.05.2014

Den 6. Mai 2014 dürften sich viele eBay-Händler rot im Kalender angestrichen haben, denn der Dienstag bringt ein neues Gebührenmodell des Online-Marktplatzes an den Start. Betroffen sind davon unter anderem die Shop-Abonnements, die Angebotsgebühren, integrierte Features sowie die allgemeinen und speziellen Verkaufsprovisionen.

eBay ändert Gebührenmodell

(Bildquelle Euro-Zahnräder: Maxx-Studio via Shutterstock)

eBay erhebt Provision auf Versandkosten

Die neuen Provisionen dürften für viele Händler wohl eines der größten Ärgernisse in Bezug auf die neuen Gebühren sein. Was Brancheninsider schon länger vorhergesehen hatten, tritt nun ein: Die Verkaufsprovisionen werden künftig nicht nur auf die Verkaufspreise der Artikel erhoben, sondern auf die Gesamtkosten. Das bedeutet wiederum, dass auch Kosten für die Verpackung sowie den Versand mit einbezogen werden, wodurch eine Steigerung der Abgaben wohl unumgänglich wird.

Als Ausgleich weist eBay darauf hin, dass monetäre Anpassungen in verschiedenen Kategorien erfolgen sollen. Anders ausgedrückt: In einigen Sparten sinken die Verkaufsprovisionen, in anderen steigen sie hingegen. Hierbei nutzt das Unternehmen die grundsätzliche Digitalisierung der privaten und beruflichen Welt für sich: Provisionen in Kategorien wie Medien, Möbel oder Beauty sinken, wohingegen Händler mit „technischem Zubehör“ künftig tiefer in die Taschen greifen müssen.

Betrachtet man die Reichweite dieser Kategorie – die zum Beispiel auch Zubehör von Handys, Organizern, Fotoapparaten, Camcordern sowie TV-, Video- und Audio-Geräten umfasst – dürfte die Steigerung der Provision in diesen Bereichen durchaus lukrativ für eBay werden.

Änderungen der Shop-Preise und -kriterien

Eine der grundlegenden Änderungen des neuen Gebührenmodells ist beispielsweise die Anpassung der Abonnements. Künftig bezahlen Händler für die einzelnen Shops deutlich weniger, wenn sie sich für das neue Jahresabo entscheiden: In diesem Fall wird der Basis-Shop von knapp 25 auf 19,95 Euro, der Top-Shop von knapp 60 auf 49,95 und der Premium-Shop von knapp 300 auf 249,95 Euro im Monat gesenkt. Somit bekommen Händler im Paket 12 Monate zum Preis von 10 Einzelmonaten.

Darüber hinaus werden jene Angebote zahlenmäßig erhöht, die Händler ohne Angebotsgebühr im Monat einstellen können. Diese werden im Zuge des Basis-Shops von 20 auf 400 sowie im Top-Shop von bisher 60 auf 2.500 erhöht. Verkäufer, die keinen eigenen eBay-Shop besitzen, dürfen in Zukunft bis zu 40 Festpreisangebote im Monat einstellen, ohne dafür eine Angebotsgebühr zahlen zu müssen.

Kostenlose Bilder, einheitliche Auktionsgebühren

Da eBay nach eigenen Aussagen großen Wert auf die Professionalität seiner Händler legt und dabei auch die Produktpräsentation im Auge behält, soll die Bildervielfalt auf dem Marktplatz generell wachsen. Aus diesem Grund ist es allen Verkäufern künftig möglich, ihre angebotenen Produkte mit bis zu 12 kostenlosen Fotos „aufzuhübschen“.

Wo früher der Begriff „Auktionshaus“ eng an eBay gekoppelt war, will das Unternehmen aktuell lieber als „Online-Marktplatz“ wahrgenommen werden. Zu gering sei heute die Bedeutung der Auktionen gegenüber dem Handel mit Festpreisprodukten. Um sich wohl auch finanziell nicht mit dem „Kleinkram“ der Auktionen abmühen zu müssen und andere Bereiche fokussieren zu können, führt eBay nun eine einheitliche Angebotsgebühr für Auktionen ein. Diese entspricht in vielen Kategorien künftig 40 Cent und wird dementsprechend unabhängig von den erzielten Umsätzen erhoben.

Außerdem kann unter Umständen eine Gebühr anfallen, wenn eine Auktion vorzeitig durch den Händler beendet wird.

Die umfassenden und detaillierten Informationen zum veränderten Gebührenmodell, hat eBay auf seiner Seite für seine Händler zusammengefasst.

Kommentare  

#9 Karl Siebert 2015-05-16 10:56
Ebay handelt mit ca. 1,5 Milliarden Aktien an der Börse und Aktionäre erwarten immer höhere Dividenden. Um die Aktionäre zufrieden zu stellen, müssen sich die Strategen bei ebay ständig etwas einfallen lassen.

Es würde mich nicht wundern, wenn demnächst die Zeit der ebay-Mitgliedsc haft eine Rolle spielen würde. Neulinge zahlen höhere Gebühren.
Oder, die Option > Angebot an den zweithöchsten Bieter< wird zum Pflichtkauf erhoben.
Vielleicht verbietet ebay demnächst den Versand als Warensendung. Pakete und Päckchen kosten zwar deutlich mehr und verbrauchen unnötig Ressourcen, aber eBay kann mehr verdienen.

Ich wundere mich schon lange, dass die ebay-Strategen ihre Hand noch nicht an >eBay Kleinanzeigen< gelegt haben. So viele Verkäufer und zahlungswillige Käufer und ebay verdient nichts daran?
Der Fuchs lässt die Hühner vor seiner Schnauzte ungestört picken? Das ist doch wider die Natur, wann schnappt er zu?
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#8 Eda 2014-05-08 14:06
smartvie.de ist für mich eine Alternative zu eBay, zwar braucht man noch zusätzliche Verkaufskanäle, aber die sind eifrig am wachsen. Der Service, als auch die Gebühren sind dort nur zum Empfehlen. Wäre super wenn noch mehr Händler diese Plattform für sich entdecken würden.
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#7 Michael 2014-05-08 09:20
Hier muss ich allen recht geben. Ich finde Ebay so langsam immer uninteressanter . Standardmails vom Kundenservice brauchen Tage.Auf direkte Fragen wird garnicht eingegangen.Käu fer können Fälle eröffnen obwohl man zb seine Abwesenheit eingestellt hat.Es hagelt förmlich von Fällen obwohl es garkein Anlass gibt. Die Käufer können negativ bewerten wie Sie wollen und auch hier passiert dann nichts. Obwohl man oft nichts dafür kann wird fehlerhaft bewertet Dann kommt noch das Ebay im Moment Angebote rauswirft die angeblich ein Gewinnspiel seien oder Sexspielzeuge darstellt. Wir verkaufen Scherzartikel und keine Sexartikel. Interessiert nicht, die Artikel fliegen raus und nach der 2. oder 3. Mail wird nicht mehr von Ebay geantwortet.
Jetzt soll ich auch noch für die Versandkosten die Provision zahlen!Wofür bitte schön!?? Nicht das der Konkurenzkampf schon groß genug ist.
So langsam kann ich nur noch sagen--EBAY NEIN DANKE--
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#6 Steffen 2014-05-07 22:10
Gebühren: Dafür das Ebay einen scheiß Kundenservice hat und nix macht außer die Plattform zur Verfügung stellt, sind diese extrem hoch. Am besten ist der Käuferschutz und das die Anzahl der eröffneten Fälle ins Ranking geht! Als Verkäufer bist du immer der Böse und da die Kommunikation der Kunden mit dem Verkäufer ja fast nur noch über das Fallsystem geht - kann sich fast jeder die 20% Rabatt auf die Verkaufsprovisi on auch abschminken! Derzeit bauen wir unsere anderen Shops aus und lassen Ebay links liegen. Ich denke in einem halben Jahr sind wir soweit, das wir unseren Ebay - Shop komplett abschalten können und dann können sie an der Preisschraube drehen wie sie wollen!
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#5 Steffen 2014-05-07 22:08
Ebaý gräbt sich selber das Wasser ab - die neuen Richtlinien zur Versandzeit sind von uns nicht einzuhalten.Wen n ich eine Frage zu Ebay sende - brachen sie mindestens 3-4 Tage für eine nix sagende Standartantwort , aber ich soll die Ware innerhalb zwei-drei Tagen beim Kunden haben!?!?! Ebay soll sich mal selber an seine eigenen Richtlinien halten! Aber man hat ja nur noch seine Aktionäre und Gewinne im Blickfeld! Bei uns sagt man: Schlachte nie die Kuh dessen Milch du trinkst. Du bist zwar für ein paar Tage satt - aber der Durst danach ist tödlich!
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#4 Bastian 2014-05-07 17:46
Das war ja zu erwarten :) Nun gut. Ebay ist auch für uns nur "Klimpergeld". Das ständige hin und her übersteigt mittlerweile leider auch den Nutzen dieser Portale. So gehren auch wir Ebay und Co den Rücken...

Schade drum.
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#3 Zimmer 2014-05-06 10:39
Achso, wer ebay mal bewerten möchte, hier folgenden Link.
testberichte.de/.../...
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#2 Zimmer 2014-05-06 10:37
Ich stimme Tom voll und ganz zu. Ich verkaufe seit 3 Jahren nichts mehr auf ebay. Andere Plattformen sind da interessanter geworden.
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#1 Tom 2014-05-06 08:27
Ebay??Da war doch mal was.....
Massivste Umsatzrückgänge durch ständiges Schrauben an Irgendetwas - kann man ja mit höheren Gebühren wieder reinholen....
Händler?? Ach so - die gibt es ja auch bei eBay - ist aber nur ein übles Anhängsel, um die man sich nicht kümmern muss - es reicht, wenn man diese abzockt.
Kundenservice: "Braucht man nicht - gibt man an ein Callcenter CCC ab - die können bestens unerlaubte Rechtsberatung - wenn es in 9 von 10 Fällen auch eine falsche Beratung ist - was soll´s - die Agents nutzen ja nie den eigenen Namen - so ist man vor Regress-Ansprüc hen geschützt. Datenschutz und Gesetze gelten sowieso für Andere - eBay braucht solche unnötigen Vorschriften nicht!
Mein Fazit: Wer braucht eine Plattform, die sich um seine "zahlende" Kunden nicht kümmert, oder diese gängelt und 90% Umsatzrückgang aufweist? Wir nicht - von ehemals 85% unseres Umsatzes machen wir noch 0,5 über eBay - das spricht Bände!
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