Ebay Report

Ebay 2018: Alpakas, HSV-Abstieg und Ebay Fulfillment

Veröffentlicht: 11.12.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 11.12.2018
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2018 war das Jahr, in dem Stephen Hawking starb und in dem Banksy sein Kunstwerk schredderte (und es daraufhin noch wertvoller wurde). Es war das Jahr, in dem der HSV zum ersten Mal in der Bundesliga-Geschichte abstieg und in dem zwischen April und September quasi kein Tröpfchen Regen vom Himmel fiel. Im Dezember nun, bevor die Familien an Heiligabend in den Wohnstuben versammelt werden, ist es Zeit, zurückzublicken.

Das dachte sich zum zweiten Mal auch Ebay und hat einen ausführlichen Report über das Jahr 2018 erstellt. Gespickt mit Kuriositäten führt Ebay durch das Jahr 2018 und zeigt sich dabei tatsächlich als potentes Trend- und Stimmungsbarometer. Egal ob Super-Sommer, Ableben einer Legende oder politische Richtungsentscheidung – in den Suchanfragen von Ebay spiegelt sich das Jahr 2018 wider. Ganz nebenbei ist auch beim Marktplatz selbst viel passiert, im ersten vollen Jahr mit Eben Sermon an der Spitze der Deutschland-Vertretung.

Bildersuche, Catch und Fulfillment

Drei Entwicklungen stechen dabei besonders hervor, die sich in den kommenden Monaten und Jahren sowohl für Kunden als auch für Händler entscheidend auswirken dürften. Eine neue Bildersuche und auch die neue Plattform Catch tragen vor allem der Mobile-Entwicklung Rechnung. Denn 2018 wurden 64 Prozent aller Ebay-Käufe über mobile Endgeräte getätigt und nur noch 36 Prozent klassisch per Desktop. Damit ist Ebay der Beweis, dass „Mobile First“ kein Trend mehr ist, sondern der Status Quo.

Die neue Bildersuche erlaubt es, über die App eigene Bilder hochzuladen, die dann mit dem mittlerweile 1,1 Milliarden Produkte umfassenden Katalog abgeglichen werden. Die passendsten Angebote werden daraufhin aufgelistet. Mit Catch hat man wiederum eine eigene Shopping-Plattform geschaffen, die sich in der Funktionsweise an Vertretern wie Wish orientiert, ihr Portfolio aber komplett aus dem Ebay-Katalog bezieht. Damit will man vor allem junge Kundengruppen ansprechen und orientiert sich damit genau an der Zielgruppe, die in diesem Jahr für das größte Kundenwachstums sorgte. „In 2018 beschleunigte sich das Wachstum neuer Käufer auf dem deutschen Ebay-Marktplatz im Vergleich zu 2017 um 16 Prozentpunkte. Diese Beschleunigung wurde vor allem von dem Segment der jüngeren weiblichen und männlichen Shopper unter 35 Jahren getrieben und treibt auch das Wachstum der Gesamtzahl der aktiven Käufer bei eBay.de“, erläutert Deutschland-Chef Eben Sermon.

Vor allem für die Händler ändert sich mit dem frisch gestarteten Ebay Fulfillment einiges hinter den Kulissen. „Hiermit verfolgen wir das Ziel, kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland die Möglichkeit zu geben, zu attraktiven Konditionen innerhalb von ein bis zwei Tagen zu liefern. Auf diesen Bereich werden wir weiterhin viel Fokus legen“, verspricht Sermon. Ebenfalls hinter den Kulissen hat Ebay in Deutschland ein lokales Entwicklerteam etabliert, das der Wichtigkeit des deutschsprachigen Angebots Rechnung tragen soll. Gerade als Nicht-Muttersprachler habe Sermon verstanden, warum das eigentlich wichtig ist: „Einige der Dinge, um die wir uns hier kümmern, mögen klein erscheinen – beispielsweise sicherzustellen, dass deutsche Umlaute korrekt umgesetzt werden – aber sie tragen dazu bei, weiteres Potenzial für unser Geschäft in Deutschland zu erschließen.“

Ein Jahr in Ebay-Zahlen

Die Neuerungen dürften in Zukunft dazu beitragen, Ebay zu einem noch besseren Stimmungsbarometer in Deutschland zu machen. Denn die Zahlen und Fakten im Ebay Report für 2018 zeigen auf verblüffende Weise, wie sehr sich Großereignisse, juristische Entscheidungen, TV-Shows und gesellschaftliche Trends im Online-Handel niederschlagen. Nachdem etwa das Nahrungsergänzungsmittel Smartsleep, das angeblich für einen erholsamen Schlaf sorgen soll, in der „Höhle der Löwen“ vorgestellt wurde, wurde direkt nach der Sendung alle 24 Sekunden nach dem Produkt gesucht. Nach der Obike-Pleite standen tausende der Räder in deutschen Innenstädten herum, bei Ebay wurden diese minütlich nachgefragt (Pro-Tipp: Lassen Sie die Finger von diesen Dingern!).

Der historische erste Abstieg des Hamburger SV aus der Bundesliga ließ die Suchanfragen nach HSV-Fanartikeln auf das Viereinhalbfache ansteigen (Beim ebenfalls abgestiegenen 1. FC Köln änderte sich übrigens nichts). Apropos Fußball: Ebay brachte in diesem Jahr das Tor des Maracanã, in das Mario Götze Deutschland 2014 zum WM-Titel schoss, nach Deutschland. Versteigert wurde es zugunsten von „Ein Herz für Kinder“ für 21.050 Euro.

Als der Künstler Banksy sein Kunstwerk medienwirksam schredderte (dessen Wert daraufhin sogar noch stieg), wurde alle 43 Sekunden nach Banksy-Werken gesucht. Und das Stephen-Hawking-Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ wurde am Tag seines Todes einmal pro Minute ins Suchfeld eingegeben.

Alpakas und Gesetze

Auch Trends ließen sich in Ebay-Suchanfragen ablesen: Lamas und Alpakas sind 2018 Deutschlands liebste Tiere, entsprechende Suchanfragen bei Ebay stiegen seit Jahresbeginn um 300 Prozent, sogar der Dauerhype ums Einhorn wurde von ihnen abgelöst. Die heißen Temperaturen wiederum zwischen April und September bescherten Händlern von Pools (täglich 3.700 verkauft!) und Ventilatoren (alle fünf Sekunden) einen rosigen Super-Sommer.

Besonders kurios: Sogar die Gerichte nahmen einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Ebay-Nutzung. Als am 25. Mai in einem Urteil Dashcams als zulässiges Beweismittel eingestuft wurden, wurde am selben Tag 18.000 mal nach den Board-Kameras gesucht. Am 28. Mai wurde ein EU-Verbot für Einwegprodukte aus Plastik ins Gespräch gebracht und auch, wenn das noch Zukunftsmusik ist: Die Suchanfragen für Strohhalme, Plastikgeschirr und Wattestäbchen gingen durch die Decke – sicher ist sicher.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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