Die KEP-Dienstleister und das anstehende Weihnachtsgeschäft

Veröffentlicht: 30.10.2018 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 30.10.2018

„Paket-Chaos“ – das Schlagwort beherrschte letztes Jahr die Schlagzeilen zum Weihnachtsgeschäft, wenn es um das Thema Paketversand und -empfang ging. Die KEP-Dienstleister standen unter Druck, die Erwartungen waren hoch, denn schließlich ist die Versandlogistik das Rückgrat des E-Commerce. Wie gehen sie nun an das Weihnachtsgeschäft ran? 

Elch mit Paket
© Heavypong – Shutterstock.com

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland erstmals 3,35 Milliarden Sendungen transportiert. Ein neuer Rekord, der sehr wahrscheinlich 2018 erneut eingestellt wird. Der Bundesverband für Paket und Expresslogistik (BIEK) e. V. geht beim Paketvolumen von einem Wachstum zwischen 5 und 5,5 Prozent aus. Bei nationalen Sendungen im B2C-Segment wird sogar ein Wachstum von bis zu 9 Prozent erwartet. Die KEP-Dienstleister müssen sich entsprechend auf noch mehr Sendungen einstellen, die von A nach B gebracht werden müssen.

Und gerade das Weihnachtsgeschäft sorgt für eine extreme Spitze bei den Zustellungen, denn neben mehr Paketen, die von Händlern an Kunden versendet werden, steigen auch die privaten Sendungen an. Die Spitzen im Sendungsvolumen lagen 2016 beispielsweise im November (10,1 Prozent) und im Dezember (9,6 Prozent). Das bedeutet, dass in diesen Monaten der Anteil des Sendungsvolumens um rund ein Sechstel über dem monatlichen Durchschnittswert liegt. Blickt man auf die Verteilung pro Quartal, lässt sich feststellen, dass in den ersten drei Quartalen des Jahres 2016 durchschnittlich jeweils rund 24 Prozent der Sendungen anfielen. Das vierte Quartal wies mit mehr als 28 Prozent der Sendungen einen deutlich höheren Anteil auf.

Weihnachten 2017: Das Paket-Chaos blieb aus

Für die KEP-Dienstleister bedeutet Weihnachten deshalb immer Knochenarbeit. Zumal in den Wochen vor Weihnachten die Dienstleister verstärkt unter Beobachtung der Medien stehen und so noch zusätzlicher Druck aufgebaut wird. Schließlich will jeder pünktlich seine Weihnachtsgeschenke haben. Auf die Nachfrage, wie die Dienstleister das Weihnachtsgeschäft 2017 erlebt haben, zeigen sich DHL, Hermes und UPS jedoch geschlossen positiv. „Das Weihnachtsgeschäft 2017 war eine arbeitsreiche, aber auch sehr erfolgreiche Saison“, erklärt Thomas Zeller, Director of Marketing bei UPS Germany District, auf Nachfrage.

Auch die DHL zeigt sich sehr zufrieden und verweist auf einen neuen Unternehmensrekord: „Erstmalig konnten wir die Einlieferung von 10 Millionen Paketsendungen innerhalb von 24 Stunden in unser Netz verzeichnen.“ Der Jahresdurchschnitt liegt bei dem Bonner Konzern bei rund 4,6 Millionen Paketen pro Tag. Und auch Hermes ist zufrieden: „Das Weihnachtsgeschäft 2017 war für Hermes das bis dato mengen- und arbeitsreichste unserer Geschichte“, berichtet Ingo Bertram, Sprecher des KEP-Dienstleisters. Doch während man sich in Hamburg auf der einen Seite über die Entwicklung gefreut hat, haben die über lange Zeit hinweg hohen Mengen den KEP-Dienstleister auch vor Herausforderungen gestellt. Das Resultat war damals die erstmalige Einführung von regionalen Mengenobergrenzen für einzelne Händler.

Und was ist nun mit dem viel beschworenen Paket-Chaos? „Das im vergangenen Jahr vielfach kolportierte „Paketchaos“ gab es schlichtweg nicht und wird auch dieses Jahr sehr wahrscheinlich nicht eintreten“, so Bertram. Allerdings fügt er hinzu, dass das Wetter immer eine gewisse Risikokomponente bleibt. Doch an Engpässen in der Paketzustellung glaubt keiner der Dienstleister, wobei natürlich lokale Engpässe für eine gewisse Zeit nicht ausgeschlossen werden können, da insbesondere Komponenten wie das Wetter schlichtweg unkalkulierbar sind. „Wenn Sie einen massiven Wintereinbruch haben und Zusteller womöglich nur noch sehr eingeschränkt oder schlimmstenfalls gar nicht mehr fahren können, hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Zustellung in der Region – und das meist nicht nur an diesem einen Tag, sondern auch die folgenden Tage darauf. Schließlich wird die Anliefermenge an Paketen, die wir bekommen, ja nicht geringer (es sei denn, die Langstrecken-Lkw verspäten sich ebenfalls). Der entscheidende Faktor bleibt also die Letzte Meile“, resümiert er.


Magazin Q4Im vollständigen Artikel fühlen wir den KEP-Dienstleistern weiter hinsichtlich ihrer Weihnachtsvorbereitung auf den Zahn. Zudem zeigen wir, wie sich die Dienstleister unterscheiden. 

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