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Lemonaid nicht ungesund genug, um Limonade zu sein (Update)

Veröffentlicht: 11.01.2019 | Geschrieben von: Sandra May | Letzte Aktualisierung: 30.03.2021
Lemonaid-Sortiment

Ganz schön absurd. – So kann man die Diskussion um das Getränk der Hamburger Firma Lemonaid zusammenfassen. Während die Bundesministerin für Ernährung, Julia Klöckner, den hohen Zuckerkonsum der Deutschen kritisiert, ist in der Lemonaid zu wenig vom Dickmacher drin. Zumindest zu wenig, um sich Limonade nennen zu dürfen, berichtet der Spiegel. Der Getränkehersteller hat nämlich kürzlich Post vom Bezirksamt Hamburg-Mitte bekommen.

Zu wenig Zucker und keine Aromastoffe

Das Amt bezieht sich in seinem Brief auf die Leitsätze für Erfrischungsgetränke des Bundesernährungsministeriums. Nach diesen Vorgaben müssen in Limonaden zum einen Aromastoffe enthalten und zum anderen ein Zuckergehalt von mindestens sieben Prozent vorhanden sein. Lemonaid hingegen hat gerade mal einen Anteil von fünf bis sechs Prozent Zucker und enthält keine Aromastoffe.

Umbenennung oder mehr Zucker?

Laut Spiegel schlägt die Behörde dem Hersteller zwei Lösungsmöglichkeiten vor. Einerseits könnte der Name des Produktes einfach geändert werden. Das ist bei einer Marke, die bereits seit Jahren auf dem Markt ist und einen Kundenstamm gewonnen hat, allerdings eine sehr fragwürdige Strategie. Oder aber es kommt mehr Zucker ins Getränk. „Wir verkaufen seit Jahren unsere Getränke mit weniger Zucker, und nun sollen wir unserem Produkt mehr Zucker zusetzen, damit wir es weiterhin als Limonade verkaufen dürfen. Das ist absurd“, wird Lemonaid-Gründer Felix Langguth zu diesem „Lösungsvorschlag” vom Spiegel zitiert.

Update: 11.01.2019

Wie aus einer Meldung von Beck-Aktuell hervorgeht, darf der Getränkehersteller seine Bio-Zitronen-Limonade vorerst weiter als Limonade bezeichnen. Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks will sich dafür einsetzen, dass die Leitsätze für Lebensmittel überprüft werden. Ihr geht es hierbei vor allem um möglicherweise gesundheitsschädliche Mindestgehalte. „Der aktuelle Fall zeigt: Die Leitsätze für Erfrischungsgetränke sind in manchen Bereichen nicht nachvollziehbar und konterkarieren unsere Strategie zur Zuckervermeidung sowie zur gesundheitsbewussten Ernährung", wird die Senatorin dazu von Beck zitiert.

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