Handel besonders betroffen

Insolvenzverwalter befürchten Pleitewelle deutscher Unternehmen

Veröffentlicht: 17.12.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 17.12.2018
Mann mit leerem Portemonnaie

Vielen Unternehmen gehe es nicht gut, sagen hiesige Insolvenzverwalter und geben zugleich düstere Prognosen für die kommenden Monate. Da zahlreiche Firmen ihr Dasein quasi nur noch als „Zombies“ fristen, würden viele von ihnen im nächsten Jahr wohl pleitegehen. Die Rede ist sogar von einer richtigen Pleitewelle.

„Die Insolvenzen steigen bereits wieder leicht und das wird sich nächstes Jahr deutlich verschärfen“, prognostiziert Lucas Flöther, Insolvenzverwalter von Air Berlin nach Angaben der FAZ. Sowohl die gute Wirtschaftslage als auch die aktuelle Niedrigzinspolitik würden verhüllen, dass viele Unternehmen gar keine wettbewerbsfähigen Strategien oder Geschäftsmodelle vorweisen könnten.

Mehr als 300.000 Unternehmen droht das Aus

Im Rahmen der düsteren Prognosen scheinen besonders zwei Bereiche betroffen – nämlich der Handel und die Autozulieferer. Auch mit Blick auf die regionale Verortung betroffener Unternehmen scheint es gefährdete Regionen zu geben: Insbesondere den Firmen in ostdeutschen Bundesländern drohe demnach die Pleite.

Doch nicht nur Flöter befürchtet für viele Anbieter das Schlimmste. Auch die Münchener Wirtschaftsauskunftei Crif Bürgel schließt sich den Voraussagen an. Ihr zufolge seien zum Jahresstart rund 305.000 Unternehmen in ganz Deutschland von Finanzschwierigkeiten betroffen und tragen dementsprechend ein erhöhtes Risiko, Insolvenz anmelden zu müssen, heißt es bei der FAZ weiter.

Allein in Sachsen sowie in Sachsen-Anhalt seien je fast 12 Prozent der Betriebe gefährdet. Vergleicht man diese Werte mit jenen aus Bayern oder Baden-Württemberg, wird deutlich, dass die Insolvenzgefahr im westdeutschen Raum mit 6,4 bis 7,0 Prozent der Unternehmen deutlich geringer ist. Grundsätzlich bestehe das Risiko der Pleite in allen Wirtschaftsbereichen, doch einige Branchen, wie etwa eben der Handel, seien besonders stark betroffen.

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