Online-Handel in der Schweiz wächst langsamer, aber stetig

Veröffentlicht: 08.03.2013 | Geschrieben von: Ariane Nölte | Letzte Aktualisierung: 08.03.2013

Der Online-Handel in der Schweiz ist in ständigem Wandel begriffen. Zeigte der Umsatz in der Branche von 2008 bis 2010 noch ein rasantes Wachstum, hat sich laut einer aktuellen Studie seither eine mäßig steigende Entwicklung eingestellt. Der Lebensmittelpunkt der User verlagert sich nichtsdestoweniger mehr und mehr ins Internet.

Einkaufswagen mit Schweizer FlaggeWuchs der Online-Handel in der Schweiz zwischen 2008 und 2010 noch um 48 %, betrug die Umsatzsteigerung einer Untersuchung des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St. Gallen zufolge in den beiden nachfolgenden Jahren nur noch um 17 %. Dennoch ist der Umsatz im vergangenen Jahr auf immerhin 10.18 Milliarden Franken – rund 8.27 Milliarden Euro – angestiegen.

Neue Wachstumsphase für Online-Handel in der Schweiz

Wie in Deutschland, ist Online-Handel in der Schweiz nach wie vor sehr beliebt. Dabei profitieren die einzelnen Detailbranchen in unterschiedlichem Maße davon. Besonders Ferienreisen (+5.1% Online-Kunden), Flugtickets (+4.8%), Musiktitel und Filme (je +4.1%) sind bei den E-Commerce-Kunden beliebt. Weniger beliebt war beispielsweise der Bankensektor, der 4,6% der Online-Kundschaft eingebüßt hat.

Prof. Dr. Thomas Rudolph, Direktor des Forschungszentrums für Handelsmanagement glaubt, dass der Online-Handel in der Schweiz „eine neue Wachstumsphase erreicht“ hat „Das Einkaufsverhalten entwickelte sich jedoch etwas gemächlicher als in den turbulenten Vorjahren“, so Rudolph zu den Studienergebnissen. Seiner Einschätzung zufolge konnte sich der E-Commerce weiter als alltägliche Shoppingmeile etablieren.

Internet als neuer Lebensmittelpunkt

Des Weiteren zeigten die Studienergebnisse auch neue Trends auf. So nutzen rund 70% der Konsumenten aktuell mobile Endgeräte, 2011 waren es noch gut 44%. Das ist eine Entwicklung, die der Online-Handel in der Schweiz nicht ignorieren darf, denn grade dadurch gewinnt das Internet und damit auch der E-Commerce im Land weiter an Bedeutung.

Die verstärkte mobile Nutzung ermöglicht einen ständigen Zugriff auf Informationen und rückt die virtuelle Welt zunehmend in den Lebensmittelpunkt der User. Ein Drittel von ihnen nutzt das Internet, um Ereignisse in seinem Alltag besser zu verstehen. Ein Viertel will dadurch Vorteile in seinem Leben erzielen. Jeder Fünfte glaubt, dass das Netz ihm hilft, von seinen Freunden und Bekannten stärker wahrgenommen zu werden und immerhin jeder Siebte betrachtet seine Präsenz im Internet sogar als Teil seiner Persönlichkeit. „Für viele Konsumenten ist das Internet eine neue Heimat“, kommentiert Dr. Oliver Emrich, Assistenzprofessor am Forschungszentrum für Handelsmanagement diese Entwicklungen.

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