Roboter schaffen neue Arbeitsplätze statt den Menschen zu ersetzen – das ist die Botschaft von Amazons Deutschland-Chef Ralf Kleber.
Ralf Kleber ist seit 19 Jahren bei Amazon und seit 2015 als Country Manager für Deutschland verantwortlich. Im Interview mit T-Online sieht er Roboter quasi als Allzweckwaffe: Sie erleichtern dem Menschen das Arbeiten in den Logistikzentren und schaffen außerdem neue Arbeitsplätze. „Wir schaffen weiterhin Tausende neuer Jobs. Und das nicht trotz, sondern wegen der Roboter. Sie sorgen dafür, dass wir weniger Fläche benötigen, um Artikel zu lagern. So können wir Logistikzentren in Regionen eröffnen, in denen wir sonst keine Flächen finden würden“, erklärt der Deutschland-Chef. Seit Amazon 2012 mit der Robotik begonnen hat, seien weltweit rund 300.000 Arbeitsplätze geschaffen worden. „Wir wachsen weiter und brauchen die Robotik, um die steigende Kundennachfrage zu erfüllen“, so Kleber.
Roboter verbessern Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter
Darüber hinaus würden Roboter auch die Arbeitsbedingungen für die menschlichen Mitarbeiter verbessern, weil zum Beispiel Transportroboter Laufwege für den Menschen reduzierten.
In den USA hatte es aber vor Kurzem einen Unfall mit einem Lagerroboter gegeben, der eine Packung mit Pfefferspray gegen Bären beschädigt hatte: Mehr als 20 Mitarbeiter mussten ins Krankenhaus. Gewerkschaften in Deutschland und den USA kritisieren auch immer wieder die Arbeitsbedingungen und Löhne der Amazon-Mitarbeiter – trotzdem bezeichnet Deutschland-Chef Kleber die Arbeitsbedingungen bei Amazon als „gut“.
Auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Post bzw. DHL und allen Partnern bezeichnet Kleber als „außerordentlich gut“. Wie der eigene Lieferdienst Amazon Logistics ausgebaut werden soll, ließ Kleber aber offen. Allerdings benötige Amazon aufgrund der stetig steigenden Nachfrage nach Amazon Prime mehr Kapazitäten und Flexibilität für die schnelle Lieferung am selben oder am nächsten Tag.
Amazons jüngsten Vorstoß in den stationären Handel, den Berliner PopUp-Store zu Weihnachten, sieht er als Erfolg; die Rückmeldung der Kunden sei wirklich positiv gewesen. „Wir hinterfragen gerne Altbewährtes und gehen neue Wege – am Ende profitiert der Kunde doch von der Vielfalt“, meint Kleber.
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