Amazon hat eine elektronische Weste entwickelt, durch die Mitarbeiter sowohl sicherer als auch effizienter mit Robotern zusammenarbeiten sollen.
Bei der neuen Amazon-Schutzkleidung handelt es sich um eine Kombination aus Trageriemen und Gürteltasche, in der sich ein elektronisches Modul befindet. Dieses kann unter anderem mit der Hinderniserkennung der jeweiligen Robotereinheit kommunizieren. Sensoren erkennen, wann sich ein Mitarbeiter in der Nähe des Roboters befindet. Dessen Prozesse werden verlangsamt, um Zusammenstöße zu vermeiden, berichtet TechCrunch.
Neues Sicherheitssystem soll vor allem Arbeitsabläufe vereinfachen
Derzeit werden mehr als 100.000 Roboter, sechs Roboterarme sowie 30 Palettierroboter weltweit an verschiedenen Amazon-Standorten eingesetzt. Sie finden aktuell in 26 von insgesamt 175 Amazon Fulfillment-Centern zum Kommissionieren, Sortieren und Einlagern Verwendung. Die Roboterarme und Kleinantriebe können beispielsweise Paletten durch die Hallen transportieren oder Pakete auf unterschiedliche Ebenen heben. Mehrheitlich sind selbstfahrende Robotereinheiten im Einsatz.
Um die automatischen Systeme zu reparieren oder heruntergefallene Gegenstände aufzuheben, mussten Mitarbeiter bislang die von Robotern befahrenen Areale speziell markieren. Damit wurden die Roboter angewiesen, die Fläche nicht zu passieren und die Beschäftigten konnten sie entsprechend gefahrloser betreten. Die von Amazon Robotics entwickelte Sicherheitsweste erlaubt Robotern nun, bereits aus der Ferne zu erkennen, wenn sich gerade ein Mensch auf ihrer Route befindet und diese entsprechend intelligent anpassen. Der stellvertretende Amazon-Robotics-Geschäftsführer Brad Porter wertete die Testläufe des neuen Sicherheitssystems als großen Erfolg: So wären bisher mehr als eine Million einmalige Aktivierungen aufgezeichnet worden.
Arbeitsschutz wird in Kombination mit Automatisierung immer wichtiger
2012 startete Amazon den Einsatz von Robotern im Unternehmen. Der Ausbau dieser Technologien trage stark zur Effizienz bei, heißt es auf dem Unternehmensblog. So lassen sich mittels des Robotereinsatzes beispielsweise 40 Prozent mehr Lagerbestände verwalten, wodurch der Konzern die kurzen Lieferzeiten vor allem für Prime-Kunden besser einhalten kann. Auch schafften die Maßnahmen neben Arbeitserleichterungen auch zusätzliche Arbeitsplätze – nach eigenen Angaben mehr als 300.000 weltweit. Künftig sollen auch Verpackungen für die Robotik optimiert werden.
Angesichts dieser Entwicklungen und Vorhaben bleibt der Arbeitsschutz für die eigenen Mitarbeiter ein wichtiges Thema des US-Unternehmens. Zuletzt war deren Sicherheit im Dezember 2018 durch einen Lageroboter stark gefährdet worden, als dieser ein Paket mit Abwehrspray für Bären rammte und mehr als 50 Amazon-Angestellte verletzte.
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