Amazon hat mit Impfgegnern zu kämpfen, die über Amazon Smile Geld für ihre zweifelhaften Zwecke einsammeln.
Amazons Spendenprogramm Smile ist eigentlich dazu gedacht, wohltätige Zwecke zu unterstützen und hat schon rund 100 Millionen Dollar dafür eingesammelt. Dabei spendet Amazon bei jedem dafür qualifizierten Einkauf 0,5 Prozent des Einkaufspreises an eine gemeinnützige Organisation. Doch jetzt hat der Guardian aufgedeckt, dass auch Verbände und Gruppen in den USA diese Möglichkeit nutzen, um für höchst umstrittene Themen zu kämpfen: Die Anti-Impf-Bewegung.
Organisation spricht von „Autismus-Epidemie“ durch Impfung
Zu den Organisationen gehören unter anderem das National Vaccine Information Center, Learn the Risk oder Age of Autism, die in den USA versuchen, die Menschen gegen die vorgesehenen Impfungen aufzubringen. Unter anderem sollen die entsprechenden Gesetze geändert werden, so dass Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen müssen. Age of Autism spricht fälschlicherweise sogar von einer „Autismus-Epidemie“, die durch die Impfstoffe ausgelöst wird. Auf ihrer Webseite wirbt die zweifelhafte Organisation explizit für den Einkauf über Amazon Smile.
Wie viel Geld dabei über Amazons Spendenprogramm geflossen ist, ist unklar. Der Guardian geht aber von geringen Summen aus, die meisten der Anti-Impf-Gruppen hätten demnach jährliche Einnahmen von unter 100.000 US-Dollar. Amazon selbst wollte sich zu dem Thema nicht explizit äußern und verweist nur auf seine Richtlinien. Demnach kämen für Amazon Smile keine Gruppen in Frage, die „Intoleranz, Hass, Terrorismus, Gewalt, Geldwäsche oder andere illegale Aktivitäten begehen, unterstützen, ermutigen oder fördern“.
Amazon streicht Anti-Impf-Dokus nach Kritik
An anderer Stelle hat Amazon allerdings klar Position gegen die Anti-Impf-Bewegung bezogen, so Futurezone. Das Unternehmen hat mehrere Dokus aus seinem Streamingdienst Amazon Prime entfernt, nachdem ein demokratischer US-Abgeordneter diese kritisiert hatte. Adam Schiff aus Kalifornien hatte nicht nur Amazon-Chef Jeff Bezos, sondern auch Facebook und Google aufgefordert, Inhalte und Produkte zu entfernen, die gegen die traditionelle Impfung sind und Eltern beeinflussen sollen, ihre Kinder nicht zu immunisieren. Während Facebook noch an Maßnahmen arbeite, schaltet Google keine Werbeanzeigen mehr in entsprechenden Videos. Pinterest blockiert vorerst sogar sämtliche Suchanfragen zu dem Thema.
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