1. Expansion: Amazon will in der Niederlande und Berlin hoch hinaus
2. Neue Services: Eigene Lebensmittel-Kette und verrückte Prime-Serie
3. Kritik an Überwachung: Herzinfarkt im Lager und private Sex-Videos
4. Amazons neue Eigenmarken und Kampf gegen Produktfälschungen
5. Probleme auf dem Marktplatz: Abgelaufene Lebensmittel und raubkopierte Bücher?
Im Oktober blüht Amazon noch Mal auf und startet auch in der Niederlande. Bei anderen Dingen ist die Zeit jedoch abgelaufen – wie etwa bei einigen Lebensmitteln auf dem Marktplatz. Das alles und mehr in unserem Amazon-Rückblick auf die spannendsten Themen des vergangenen Monats.
Der Aufbau einer eigenen Lebensmittelkette, der Start einer verrückten Serie und ein Todesfall in einem Amazon-Lager – unser Rückblick auf den Monat Oktober.
Expansion: Amazon will in der Niederlande und Berlin hoch hinaus
Amazon besetzt einen weiteren Teil auf der Weltkarte mit einem eigenen Marktplatz und startet auch in den Niederlanden. Bisher wurden die Käufer dort auf die deutsche Webseite umgeleitet. Auch in Deutschland treibt das Unternehmen die Entwicklung voran und mietet den Großteil des wohl höchsten Gebäudes in Berlin. Im gerade im Bau befindlichen Edge Tower in Berlin-Friedrichshain sollen langfristig 3.400 Angestellte vor allem an Alexa-Anwendungen und den Amazon Web Services arbeiten. Die fortschreitende Dominanz Amazons wirft immer wieder eine einfache Frage auf: Sollte man den Konzern zerschlagen? Die Antwort ist jedoch komplex und bringt jede Menge neue Fragen.
Neue Services: Eigene Lebensmittel-Kette und verrückte Prime-Serie
Auch stationär baut Amazon sein Konzept aus: Die ersten Märkte der eigenen Lebensmittelkette sollen noch 2019 in Los Angeles, Chicago und Philadelphia öffnen. Das online noch wenig ertragreiche Lebensmittel-Geschäft erweitert Amazon ebenfalls: Prime-Kunden in den USA können sich derartige Bestellungen über den Lieferdienst Amazon Fresh künftig kostenlos bringen lassen. Sehr teuer hingegen wird es für Unternehmen, wenn sie bei Amazon auf eine spezielle Liste mit empfohlenem Spielzeug als Weihnachtsgeschenk wollen: Dafür verlangt der Online-Riese bis zu zwei Millionen US-Dollar. Speziell sind auch die Figuren in der neuen Serie „Doom Patrol“, die auf Prime Video in Deutschland gestartet ist. Die Charaktere sind keine strahlenden Helden, sondern kaputte Existenzen wie Jane, die 64 Persönlichkeiten mit verschiedenen Superkräften hat, oder Rita, die unter Stress ihre Körperform verliert.
Kritik an Überwachung: Herzinfarkt im Lager und private Sex-Videos
In einem Lager in Ohio (USA) erlitt ein Arbeiter einen Herzinfarkt und starb. Kollegen erheben schwere Vorwürfe, weil der Mann erst nach 20 Minuten entdeckt worden sein soll – trotz aller Überwachung. Kritik gab es auch am Umgang mit privaten Videoaufnahmen der Kunden von Amazons „Cloud Cam Security Camera“. Die Nutzer würden das Material freiwillig zur Verfügung stellen, heißt es von Amazon. Mitarbeiter, die das Material auswerten, haben aber Zweifel daran – immerhin finden sich auch sehr private und eindeutige Clips darunter. Beim zurückliegenden Alexa-Skandal räumte Amazons Geräte-Chef Dave Limp immerhin einige Fehler ein, man sei nicht nah genug an den Kunden gewesen.
Amazons neue Eigenmarken und Kampf gegen Produktfälschungen
Amazon geht jetzt auch unter die Haut und bietet mit „Belei“ eine eigene Pflegeserie. Weniger gesund für die Nutzer ist der Start einer weiteren Eigenmarke: Unter der Dachmarke „Tovess“ will Amazon künftig „eine Auswahl von destillierten Spirituosen aus aller Welt“ anbieten. Erstes Produkt ist ein Gin. Um den Verkauf von gefälschten Marken und Produkten auf dem Marktplatz zu unterbinden, vermittelt Amazon auf einer neuen Plattform auch entsprechende Markenrechts-Anwälte.
Probleme auf dem Marktplatz: Abgelaufene Lebensmittel und raubkopierte Bücher?
Online-Kunden in den USA beschweren sich vermehrt über bestellte Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen war, wie Müsliriegel, Soßen und sogar Babynahrung. Amazon unterschätze das Problem, so die Kritik. Ein kleiner Fachverlag in den USA wirft Amazon vor, dessen Bücher als Raubkopien anzubieten – und das nicht zum ersten Mal.
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