Die erfolgreichen Geschäfte im Hause Amazon, die 2020 durch die Pandemie in neue Höhen getrieben wurden, gehen auch 2021 weiter.
Nach einem wahnsinnig erfolgreichen Jahr 2020, hat auch 2021 äußerst erfolgreich für Amazon begonnen. In den ersten drei Monaten konnte der Konzern seinen Gesamtumsatz um 44 Prozent auf 108,5 Milliarden US-Dollar steigern – in der Geschichte des Unternehmens ist es erst das zweite Mal, dass die Umsatzschwelle von 100 Milliarden Dollar überhaupt geknackt wurde.
Auch bei den Gewinnen sah es hervorragend aus: Der Betriebsgewinn stieg im ersten Quartal auf 8,9 Milliarden Dollar und verzeichnete damit ein Plus in Höhe von 122 Prozent. Sogar noch stärker wuchs der Reingewinn: Inklusive sonstiger Gewinne und nach Abzug der Steuern verblieben dem Konzern unterm Strich 8,1 Milliarden Dollar. Vergleicht man diesen Wert mit dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar, so zeigt sich, dass Amazon den Reingewinn mehr als verdreifachen konnte: Der Zuwachs lag bei satten 220 Prozent.
Cloud-Sparte bleibt weiterhin Treiber
Maßgeblich am Konzernerfolg beteiligt bleibt die hauseigene Cloud-Sparte AWS (Amazon Web Services). Allein sie trug satte 4,2 Milliarden Dollar zum Betriebsgewinn und 13,5 Milliarden Dollar zum Umsatz bei. „In nur 15 Jahren ist AWS eine (Firma) mit 54 Milliarden Dollar Jahresumsatz geworden, die sich mit den größten Tech-Unternehmen der Welt misst“, wird Amazon-Chef Jeff Bezos von Heise Online zitiert. „Und das Wachstum beschleunigt sich – auf 32 Prozent im Jahresabstand.“
Auch Brian Olsavsky, amtierender Finanzchef bei Amazon zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung des Cloud-Sektors. Laut Handelsblatt verwies er auf zahlreiche Unternehmen, die mittlerweile eine Partnerschaft mit Amazon eingegangen seien und ihre Geschäfte auf AWS stützen, um auf diesem Wege nicht selbst eine Technologie-Infrastruktur verwalten zu müssen. Diese Entwicklung wird sich seiner Einschätzung nach auch in Zukunft, das heißt nach der Pandemie, fortsetzen.
Amazon mit kräftigen Zuwächsen außerhalb der USA
Während in Nordamerika der Nettoumsatz in den ersten drei Monaten 2021 um 40 Prozent auf 64,4 Milliarden Dollar und der Betriebsgewinn um 163 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar zulegte, konnten außerhalb des Heimatmarktes sogar noch größere Erfolge verzeichnet werden: Nämlich ein Plus von 60 Prozent beim Nettoumsatz (30,6 Milliarden Dollar). Lag der Verlust dort in Q1 2020 noch bei 398 Millionen Dollar, konnte nun ein Gewinn von satten 1,3 Milliarden Dollar abgeschöpft werden.
„Zum ersten Mal hat Amazon mit seinen Online-Shops außerhalb Nordamerikas vier Quartale in Folge Geld verdient. Und zum ersten Mal liegt dieser Quartalsgewinn über einer Milliarde Dollar“, fasst Heise weiter zusammen. Ein anerkennender Blick dürfte überdies insbesondere auf den Werbeeinnahmen von Amazon liegen, denn sie machten mit 77 Prozent einen markanten Sprung nach oben und erreichten einen Wert von 6.9 Milliarden Dollar.
Bei den phänomenalen Zahlen im Cloud-, Online- und Werbesektor dürfte man sich bei Amazon darüber hinweg trösten, dass der Umsatz in den Ladengeschäften um 16 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar zurückgegangen ist. Gerade an dieser Stelle dürften aber keine falschen strategischen Entscheidungen oder Ausrichtungen, sondern eben die Pandemie verantwortlich sein.
Zukunft bleibt rosig, trotz großer Investitionen
Im laufenden Quartal erhofft sich Amazon bei seinen Nettoverkaufsumsätze ein Plus zwischen 24 und 30 Prozent, was Werten zwischen 110 und 116 Milliarden Dollar gleichkäme. Der Betriebsgewinn wird in einer durchaus groß angelegten Spanne zwischen 4,5 bis 8 Milliarden Dollar angesetzt.
Auch für die kommenden Monate gibt es dabei schon konkrete Projekte, auf bei Amazon ganz oben auf der Prioritätenliste stehen: Wie das Handelsblatt schreibt, werde beispielsweise die letzte Meile – also der letzte logistische Schritt einer Bestellung, bei dem das Paket bis zum Kunden gebracht wird – im Fokus stehen. Hier wolle man derart investieren, dass man den Kunden einen noch besseren Service bieten könne: „Wir würden gerne Informationen bieten wie ‚Ihre Bestellung ist noch acht Stops entfernt‘“, wird Olsavsky weiter zitiert. Auch die Zahl der taggleich zugestellten Bestellungen will Amazon wieder erhöhen und dabei etwa das Niveau erreichen, das vor der Pandemie galt – zumindest in den USA, denn im europäischen Raum habe man das mittlerweile schon geschafft.
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