Amazon muss wegen der steigenden Kosten in den USA Teile seiner Logistikflächen an andere Unternehmen vermieten.
Amazons Corona-Boom ist mittlerweile abgeflaut, der von Erfolgszahlen verwöhnte Konzern musste zuletzt mit Netto-Verlusten und dem schwächsten Wachstum seit 20 Jahren kämpfen. Gründe: Die steigenden Kosten durch den Ukraine-Krieg und die Pandemie, aber auch höhere Lohnforderungen, vor allem beim Wettbewerb um heiß begehrte Fachkräfte in IT und Co. Auch kommt es durch die Inflation und zurückgehende Konsumlaune vermutlich zu weiteren Einbußen.
Daher muss das Unternehmen jetzt offenbar alle Geldquellen anzapfen und will Flächen einiger seiner US-Logistiklager an andere Unternehmen vermieten, wie Bloomberg berichtet. Dabei soll es sich um mindestens zehn Millionen Quadratmeter Fläche handeln, wie anonyme Insider sagen. Das entspricht allerdings auch nur fünf Prozent der Fläche, die Amazon während des Corona-Booms hinzugewonnen hat. Das Unternehmen würde so relativ flexibel bleiben, falls sich die Bedingungen wieder ändern und Amazon wieder neue Kapazitäten braucht. Dafür spricht auch, dass die meisten Untermietverträge nur ein bis zwei Jahre laufen sollen.
Außerdem soll Amazon wohl auch einige Logistiklager schließen bzw. entsprechende Mietverträge kündigen, unter anderem in New York, New Jersey und Kalifornien.
Amazon befreit sich von der Finanzlast durch Immobilien
„Die Untervermietung ist eine sehr gängige Immobilienpraxis“, sagte Amazon-Sprecherin Alisa Carroll. „Dadurch können wir uns von den finanziellen Verpflichtungen befreien, die mit einem bestehenden Gebäude verbunden sind, das nicht mehr unseren Anforderungen entspricht. Untervermietung ist etwas, was viele etablierte Unternehmen tun, um ihr Immobilienportfolio zu verwalten“.
Die Immobilienfirma KBC Advisors soll jetzt das Netz von Amazon-Lagern in den USA analysieren und die entsprechenden möglichen Flächen für eine Untervermietung bestimmen.
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