Am Dienstag, dem 24. Mai, wurde der symbolische Baustart in Erfurt-Stotternheim begangen. Der Bau soll einige Zeit in Anspruch nehmen.
Amazon zeigt sich mit der zentralen Lage in Mitteldeutschland überaus zufrieden. So verkündete das Unternehmen jetzt den Baustart eines neuen Logistikzentrums in Erfurt. Der neue Standort reiht sich neben einem Logistikzentrum in Gera sowie einem bereits bestehenden kleinen Verteilzentrum in Erfurt ein. Der Bau wird durch den Projektentwickler Atmira Gruppe durchgeführt, wie der MDR berichtet.
Amazon lediglich Mieter
Über die Zahl der später verfügbaren neuen Arbeitsplätze wird derzeit noch geschwiegen. Wie der MDR jedoch beim Spatenstich vor Ort von Atmira Geschäftsführer Tim Wiesener erfuhr, sei die Fertigstellung dieses „größeren Bauprojektes“ für voraussichtlich Ende 2023 geplant. Insgesamt wird eine Fläche von 50.000 Quadratmetern bebaut – auch wenn nicht alles davon an Amazon geht.
So soll Amazon lediglich längerfristiger Mieter eines Teils des Komplexes werden. Ein benachbartes zweites Logistikzentrum wird zeitgleich für einen weiteren Mieter gebaut. Wie lange Amazon das Logistikgebäude angemietet hat, möchte man nicht verraten. Der MDR mutmaßt jedoch, dass derlei Mietverträge für gewöhnlich nicht unter 20 Jahren Mietdauer abgeschlossen werden.
Unterstützung für Erfurter Verteilzentrum
Das neue Zentrum ist, wie auch schon der Standort in Gera als Logistikzentrum geplant. In dieser Art Zentrum sortieren Amazon-Mitarbeiter die Produkte anhand von Kundenbestellungen. In den kleineren, sogenannten Verteilzentren, werden die kommissionierten Pakete dann für die finale Zustellung zum Kunden weiterverarbeitet.
Ein solches Verteilzentrum steht bereits in Erfurt-Stotternheim und damit in direkter Nachbarschaft des neuen Standortes. Nur knapp hundert Kilometer entfernt befindet sich das Geraer Zentrum, in welchem derzeit knapp 2.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Aufgrund der vergleichbaren Projektgröße, lässt sich mutmaßen, dass der neue Standort ebenfalls um die 2.000 neue Arbeitsplätze bieten wird.
Kritik von Anwohnern und Umweltschützern
Beim feierlich begangenen Spatenstich wurde jedoch auch Kritik laut. So protestierten Erfurter gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Stadtrats-Fraktion „Mehrwertstadt“ dagegen, dass sich zunehmend Großunternehmen in der Region ansiedeln und es damit lokalen Unternehmen zusätzlich schwer gemacht wird zu überleben.
Neben diesen wirtschaftlichen Aspekten kritisierte die hiesige Ortsteilbürgermeisterin, Bianca Wendt, auch die Versiegelung des Ackerbodens und die damit einhergehende Gefährdung der Landwirtschaft. Die zum Ausgleich durch Atmira angebotene Begrünung der Dachflächen sowie geplante Solaranlage wird Landwirten da eher ein geringer Trost sein.
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