Bereits im Oktober will Amazon zwei seiner US-Lager schließen. Auch Pläne für das weitere Wachstum wurden vorerst auf Eis gelegt.
Höher, schneller, weiter – Das scheint Amazons Motto in den letzten Jahren gewesen zu sein. Nun will der US-Konzern wohl vorerst etwas kleinere Brötchen backen und setzt bei den eigenen Standorten den Rotstift an. Zum 25. Oktober wird Amazon die Lager in Hanover und Essex, im US-Staat Baltimore, schließen. Betroffen sind davon mehr als 350 Mitarbeiter. „Wir prüfen regelmäßig, wie wir den Service für unsere Mitarbeiter, Partner, Fahrer und Kunden verbessern können, und dazu gehört auch die Modernisierung unserer Einrichtungen. Als Teil dieser Bemühungen werden wir unsere Zustellstationen in Hanover und Essex schließen […]“, heißt es laut dem Nachrichtendienst WMAR2 News von Amazons Sprecherin Alisa Carroll.
Um ihren Job müssen die betroffenen Angestellten allerdings nicht fürchten, laut Amazon werde allen Mitarbeitern eine Anstellung in einem Lager in der Nähe angeboten. Die Standorte sollen mehr Annehmlichkeiten, wie Parkplätze vor Ort und Pausenräume mit Kantinenautomaten, vorweisen.
Baustopp für über 40 Gebäude
Amazon trennt sich aber nicht nur von bereits bestehenden Lagern, sondern gibt auch Pläne für den Bau zahlreicher neuer Niederlassungen auf. Wie MWPVL International Inc., ein globales Beratungsunternehmen für Lieferketten und Logistik, einschätzt, sollen 42 Einrichtungen entweder geschlossen oder die Pläne für deren Bau gänzlich gestoppt werden. An weiteren 21 Standorten wurde die Eröffnung verschoben, wie Bloomberg mit Verweis auf den Logistiker berichtet. Davon sollen auch Projekte in Europa, hauptsächlich Spanien, betroffen sein.
Diese Schritte stehen im starken Kontrast zu den Vorjahren, in denen der E-Commerce-Riese gewöhnlich im Herbst in aller Eile neue Standorte errichtet und Tausende Mitarbeiter eingestellt hat, um sich für das verkaufsstarke Weihnachtsgeschäft zu wappnen. Laut Amazon-Sprecherin Maria Boschetti sei es für den Konzern üblich, mehrere Standorte gleichzeitig zu untersuchen und Anpassungen vorzunehmen. „Wir wägen eine Vielzahl von Faktoren ab, wenn wir entscheiden, wo wir zukünftige Standorte entwickeln, um unsere Kunden am besten zu bedienen“, so die Erklärung in einem Statement.
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