Amazons Aktienkurs befindet sich im Tiefflug, der Online-Riese musste sich deswegen nun aus einem exklusiven Club verabschieden.
Die Aktien des E-Commerce-Konzerns fielen am Dienstag den fünften Tag in Folge erheblich ab und erreichten den niedrigsten Stand seit April 2020. Damit hat Amazon auch die Marktkapitalisierung von über einer Billion Dollar verloren und muss sich nun – erstmals seit mehr als 2,5 Jahren – aus dem exklusiven Club verabschieden. Insgesamt ging der Aufschwung der Pandemie fast komplett verloren, im gesamten Jahr sackte der Aktienwert um 42 Prozent ab und stellt somit das drittschlechteste Jahr für den Online-Händler dar. Nur 2008 (Rückgang um 45 Prozent) und 2000 (80 Prozent) erlebte der Aktienwert des Konzerns einen stärkeren Einbruch.
Enttäuschende Aussichten für das Weihnachtsgeschäft
Einer der Gründe für den Tiefflug an der Börse dürften laut CNCB die enttäuschenden Aussichten für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft sein. Amazon hatte selbst die Prognose herausgegeben, dass der Umsatz im Weihnachtsquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei bis acht Prozent ansteigen wird, weit unter den Schätzungen der Analysten. Für diese düsteren Aussichten bestrafen die Anleger den US-Konzern weiterhin.
Allerdings steht Amazon mit den aktuellen Schwierigkeiten nicht alleine da. Auch andere große Tech-Unternehmen haben in diesem Jahr zu kämpfen, die schwere wirtschaftliche Lage, hohe Inflation und steigenden Zinsen gehen auch an den Großen der Branche nicht spurlos vorbei. Hinzu kommt, dass Amazon gezwungen war, sein Geschäft zu drosseln, nachdem es während der Pandemie dramatisch expandiert war, die Verbraucher nun allerdings wieder einen Teil ihrer Einkäufe in die stationären Geschäfte verlagern.
Neben Amazon musste auch die Facebook-Mutter Meta ihre Mitgliedskarte zum Billion-Dollar-Club in diesem Jahr abgeben. Der Konzern steht sogar noch ein bisschen schlechter da als Amazon: Der Aktienwert ist im gesamten Jahr um 72 Prozent eingebrochen. Und auch hier sind die Aussichten für die kommenden Monate düster. Im vierten Quartal erwartet Meta zum dritten Mal in Folge sinkende Einnahmen.
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