In diesem Jahr können Amazon-Fahrer Trinkgeld erhalten, wenn Kunden sagen: „Alexa, danke meinem Fahrer“.
Im vergangenen Jahr sagte ein Amazon-Lieferfahrer, dass das hohe Bestellaufkommen während der Weihnachtszeit „das Leben zur Hölle macht“. In diesem Jahr will Amazon wohl für bessere Stimmung unter den Zustellern sorgen und verspricht den Mitarbeitern Wertschätzung und Trinkgeld für ihre harte Arbeit.
Wie der Konzern jetzt mitgeteilt hat, gibt es für Kunden künftig einen einfachen Weg, sich bei Amazon-Zustellern zu bedanken. Sie müssen lediglich sagen „Alexa, bedanke dich bei meinem Fahrer“ und der Zusteller der letzten Lieferung wird über die Wertschätzung informiert. Zusätzlich gibt es für jedes Dankeschön ein Trinkgeld von fünf Dollar, allerdings nur für die ersten eine Million. Für Kunden kommen dafür natürlich keine zusätzlichen Kosten zustande, wie Amazon in der entsprechenden Ankündigung schreibt.
„Und die fünf Fahrer, die während des Aktionszeitraums die meisten 'Dankeschöns' von Kunden erhalten, werden mit 10.000 Dollar belohnt und erhalten zusätzlich 10.000 Dollar für eine Wohltätigkeitsorganisation ihrer Wahl“, so Amazon weiter.
Amazon feiert wichtigen Paket-Meilenstein
Mit der Aktion will der Online-Händler einen großen Meilenstein in seiner Zustellgeschichte feiern: Seitdem man die digitalen Türen im Jahr 1994 eröffnet hat, wurden 15 Milliarden Pakete in den USA zugestellt. „Aber für die Fahrer geht es um mehr als nur die Pakete, die sie ausliefern - sie bauen Beziehungen zu Kunden auf, unterstützen die Gemeinschaft in schwierigen Momenten und spielen manchmal die Rolle des unerwarteten Helden“, beschreibt der Konzern auf sehr poetische Art und Weise die Beziehung zwischen Zusteller und Kunde.
Trostpreis für schlechte Arbeitsbedingungen
Leider sieht die Realität in Wahrheit allerdings oft ganz anders aus. Besonders in der paketreichen Zeit rund um Weihnachten, arbeiten viele Zusteller bis zum Limit und oft in die Nacht hinein, um alle Pakete ausliefern zu können. In einem Report der Plattform Vice aus dem vergangenen Jahr berichten Fahrer von gefährlichen Nachtschichten. Unter anderem wurden bei nächtlichen Auslieferungen Waffen auf sie gerichtet, einige Fahrer legen erst gar nicht den Sicherheitsgurt im Fahrzeug um, damit die Auslieferungen schneller erledigt werden können.
Techcrunch bezeichnet diese 5-Dollar-Dankeschöns, die derzeit ausgehändigt werden, lediglich als Trostpreis dafür, dass sich Amazon schon länger weigert, vor allem in den USA für bessere Arbeitsbedingungen unter den Angestellten zu sorgen.
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