Um sich gegen die aktuell unsichere wirtschaftliche Lage besser aufstellen zu können, sicherte sich Amazon ein Darlehen über acht Milliarden US-Dollar.
In Erwartung auf eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage hat Amazon jetzt einen Kredit über acht Milliarden Dollar aufgenommen. Bereitgestellt wird das Darlehen unter anderem von der DBS Bank und der Mizuho Bank. Das Geld soll nach eigenen Angaben für „allgemeine Unternehmenszwecke“ verwendet werden.
Der Kredit ergänzt eine Reihe von Finanzierungsoptionen, die der Konzern in den letzten Monaten genutzt hat, um sich gegen das „unsichere makroökonomische Umfeld“ abzusichern, wie ein Amazon-Sprecher gegenüber Techcrunch erläutert. „Wie alle Unternehmen bewerten wir regelmäßig unseren Betriebsplan und treffen dementsprechend Finanzierungsentscheidungen – wie den Abschluss von Laufzeitkreditverträgen oder die Ausgabe von Anleihen“, heißt es dazu konkret von Amazon.
Megakonzern in Geldnöten
Wie viele große Tech-Unternehmen hat auch Amazon ein schwieriges Jahr hinter sich. Während der Coronapandemie gab der Konzern Milliarden aus, um die Größe seines Fulfillment-Netzwerks zu verdoppeln. Allerdings wuchsen die E-Commerce-Einnahmen in 2022 deutlich langsamer als erwartet, die hohen Energiepreise und steigende Inflation wirkten sich ebenfalls negativ auf das Geschäft des Online-Händlers aus. Amazon war deswegen gezwungen, mehr als ein Dutzend Einrichtungen zu schließen oder die Pläne für deren Eröffnung zu verschieben. Demzufolge sanken auch die Einnahmen gegen Ende 2022 stark.
Massenentlassungen und Einstellungsstopp
Um die Kosten zu senken, wurde Ende letzten Jahres außerdem eine große Kündigungswelle angekündigt, bis zu 10.000 Mitarbeiter könnten ihre Jobs verlieren. Des Weiteren wurde ein Einstellungsstopp verhängt, der Telegesundheitsdienst Amazon Care eingestellt, alle Callcenter in den USA bis auf eines geschlossen sowie Amazon Scout, das langjährige Lieferroboterprojekt, zurückgefahren.
Alle diese Sparmaßnahmen machen deutlich, dass Amazon trotz seiner großen Marktmacht auch vor äußeren Einflüssen nicht verschont bleibt. So konnten die Einsparungen das Unternehmen nicht davor bewahren, dass die Marktkapitalisierung Ende letzten Jahres zum ersten Mal seit April 2020 unter die Grenze von einer Billion US-Dollar fiel.
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