Es gibt neue Entwicklungen aus dem Gesundheitsbereich.
Im Sommer letzten Jahres wurde bekannt, dass Amazon den Gesundheitsdienst One Medical kaufen will. Geschätzte 3,9 Milliarden Dollar ist dem Konzern die Übernahme wert. Nun hat der Deal seinen Abschluss gefunden.
Die US-amerikanische Regulierungsbehörde FTC („Federal Trade Commission“), die sich neben einem fairen Wettbewerb auch um Belange des Verbraucherschutzes kümmert, hat erklärt, dass sie die Übernahmen von One Medical sowie der entsprechenden Muttergesellschaft durch Amazon nicht anfechten wolle, berichtet CNN Business. Nur wenige Stunden später sei der Kauf abgeschlossen worden.
Weitere Untersuchungen stehen dennoch an
Ein großes Aber bleibt dennoch: Denn obwohl die FTC die Transaktion abgenickt habe, wolle sie dennoch potenzielle Wettbewerbs- und Verbraucherschäden weiter untersuchen. Insbesondere mit Blick auf die potenzielle Dominanz am Markt sowie die sensiblen Gesundheitsdaten von Nutzerinnen und Nutzern, auf die Amazon durch den Kauf zugreifen kann, dürften diese Prüfungen relevant sein.
Das Okay durch die FTC bedeutet nun also, dass Amazon im Rahmen der Übernahme zunächst nicht der unmittelbaren Gefahr einer Kartellrechtsklage ausgesetzt ist. Allerdings, so heißt es weiter, sei es theoretisch dennoch möglich, dass die FTC den Deal nach weiteren Untersuchung im Nachhinein noch anficht. Für Amazon bestehe also auch weiterhin ein gewisses rechtliches Risiko.
One Medical bietet Anschluss an Arztpraxen – gegen Gebühr
Weil das US-Gesundheitswesen Bürgerinnen und Bürger teils vor große finanzielle Hürden stellt, hat One Medical eine Art Abo entwickelt, das eine medizinische Grundversorgung sicherstellen soll: Für einen Beitrag in Höhe von 200 US-Dollar im Jahr erhalten Mitglieder Zugang zu mehr als 200 angeschlossenen Arztpraxen. Bei diesen lassen sich dann Termine buchen, auf Wunsch auch digital. Aktuell soll es laut eines Finanzberichts rund 815.000 Mitglieder geben.
Mit der Übernahme rückt Amazon also weiter in den Gesundheitssektor vor, baut seine telemedizinischen Dienstleistungen aus und könne darüber hinaus auch wertvolle Beziehungen zu Krankenhaussystemen aufbauen.
„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Menschen die Suche, die Auswahl, die Erschwinglichkeit und die Inanspruchnahme von Dienstleistungen, Produkten und Fachleuten, erheblich zu erleichtern, die sie benötigen, um gesund zu werden und zu bleiben. Die Zusammenarbeit mit One Medical ist ein großer Schritt auf dieser Reise“, wird Neil Lindsay, Senior Vice President der Amazon Health Services, zitiert.
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