Der Online-Riese überraschte nach Gewinneinbrüchen im vergangenen Quartal nun mit guten Ergebnissen. 

Nachdem es bei Amazon im Weihnachtsquartal eher enttäuschender zugegangen war, kann der Konzern mit seiner frischen Bilanz wieder überzeugen: Der Umsatz kletterte auf 127,4 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Gewinne sehen wieder rosig aus, das operative Ergebnis wuchs um 30 Prozent auf 4,8 Milliarden US-Dollar. Mit dem Nettogewinn ist Amazon ebenfalls nicht länger im Minus, im ersten Quartal 2022 wurde noch ein Verlust von 3,8 Milliarden Dollar verbucht, unterm Strich stehen jetzt wieder 3,2 Milliarden Dollar. Das geht aus den aktuellen Geschäftszahlen hervor, die das Unternehmen jetzt vorgelegt hat.

Die Zahlen seien damit besser ausgefallen, als erwartet. Die guten Ergebnisse konnte Amazon auch trotz des Stellenabbaus im Konzern erzielen, der zwar langfristig zur Kostensenkung beitragen soll, erst einmal jedoch Kosten für Abfindungen von 470 Millionen Dollar verursachte. Amazon hatte im Januar die Streichung von 18.000 Stellen verkündet. Ende März gab der Konzern bekannt, dass 9.000 weitere Beschäftigte gehen müssen. Diese zweite große Entlassungswelle ist gerade gestartet. 

Weniger Wachstum in der Cloud-Sparte 

In der wichtigen und lukrativen Cloud-Sparte Amazon Web Services hat sich das Wachstum erneut abgeschwächt: Mit 24,1 Milliarden US-Dollar konnten zwar 16 Prozent mehr Einnahmen erzielt werden, zu Jahresbeginn 2022 fiel das Wachstum mit 20 Prozent aber noch höher aus. Vor allem aber räumte Amazons Finanzchef Brian Olsavsky im Gespräch mit Analysten und Anlegern ein: „Wie erwartet prüfen Kunden weiterhin Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Cloud-Ausgaben als Reaktion auf diese schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen im ersten Quartal“, wie bei Heise zu lesen ist. Olsavsky erklärte überdies, dass die Umsatzwachstumsraten bereits im April geringer ausfallen würden. Infolge dieses Ausblicks fiel die Amazon-Aktie auch von anfänglich über 10 Prozent wieder um etwa 2 Prozent. 

Amazon-CEO Andy Jassy sagte in seinem Statement zur aktuellen Bilanz, dass man die AWS-Kundschaft darin unterstützen wolle, jetzt Geld zu sparen. Auf diese Weise will man langfristige Kundenbeziehungen aufbauen. Auch wies er in dem Zusammenhang auf aktuelle KI-Technologien hin. „Uns gefallen die Grundlagen, die wir bei AWS sehen, und wir glauben, dass wir noch viel Wachstum vor uns haben“, so Jassy.

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Seit mehreren Monaten bemüht sich Amazon um die Senkung der Betriebsausgaben. Neben dem Stellenabbau wurden auch zahlreiche Projekte eingestellt. Das ist in der Bilanz bereits zu sehen: Die Betriebsausgaben seien im ersten Quartal nur noch um knapp neun Prozent gestiegen, das sei der geringste Anstieg seit mindestens zehn Jahren, schreibt finanzen.net zur Bilanz.

Im eigenen Online-Geschäft erreichte Amazon ähnlich hohe Umsätze wie im Vorjahreszeitraum, beim Umsatz von Dritthändlern gibt es einen Anstieg. Auch das Anzeigengeschäft erweise sich laut Jassy als robust. 

Bei den Prognosen für das zweite Quartal zeigt sich Amazon zuversichtlich: Erwartet wird ein Konzernumsatz zwischen 127 und 133 Milliarden US-Dollar, der Betriebsgewinn soll zwischen 2 und 5,5 Milliarden US-Dollar liegen. Auch damit habe das Unternehmen die Markterwartungen übertroffen. 

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