Amazon hat die Rückkehr ins Büro eingeläutet, und zwar mit Pauken und Trompeten.
Im Hause Amazon geht’s zurück in die Büros: Anfang Mai hat der US-amerikanische Tech-Konzern an seinem Hauptsitz in Seattle seinen ersten „Welcome Day“ veranstaltet. Viele Mitarbeitende kehrten dabei aufgrund der Coronapandemie nach Monaten und Jahren zum ersten Mal an ihre Arbeitsplätze vor Ort zurück. Für andere war es gar das erste Mal überhaupt, dass sie die heimischen Hallen ihres Arbeitgebers betraten.
In einem nicht ganz zweiminütigen Video gibt Amazon Einblicke, wie der Tag zelebriert wurde. Und „zelebriert“ ist hier tatsächlich ein passendes Wort, denn wie sich zeigt, hat Amazon zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Rückkehr ins Büro für Mitarbeiter:innen so schmackhaft wie möglich zu gestalten.
Firmenchef Jassy verweist auf die Vorteile der Büroarbeit
Es gab beispielsweise Freigetränke und den berühmten Stand mit kostenlosen Bananen, den Amazon schon vor Jahren eingeführt hatte. Bereits in der Vergangenheit präsentierte sich der Konzern als hundefreundliches Unternehmen und auch zum Welcome Day brachten offenbar viele Mitarbeitende ihre vierbeinigen Begleiter mit.
Wer Fragen hatte oder Unterstützung benötigte, konnte sich an Kolleg:innen wenden, die an speziellen „Willkommens-Tischen“ parat standen, um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Und selbst Firmenchef und Bezos-Nachfolger Andy Jassy war vor Ort.
„Ich freue mich sehr, wieder mehr meiner Teamkollegen im Büro zu haben“, kommentiert er im Video. Er verwies unter anderem auf eine bessere Zusammenarbeit und bessere Synergien, die seiner Meinung nach durch die gemeinsame Arbeit vor Ort entstünden. „Aber ich glaube auch, dass es einfacher ist, miteinander in Kontakt zu treten und die Kultur besser zu verstehen, wenn wir hier zusammen sind. Und wenn man mit so talentierten und erfinderischen Leuten zusammenarbeitet, wie wir es tun, macht es auch mehr Spaß, zusammen zu sein.“
Es gibt auch Kritik am Ende der Homeoffice-Kultur
In den Jahren der Pandemie hatte Amazon die Rückkehr seiner Teams ins Büro aufgrund anhaltender oder wieder gestiegener Infektionszahlen immer wieder verschieben müssen. Im vergangenen Februar kündigte der Konzern schließlich die neue post-pandemische Strategie an: Ab dem 1. Mai 2023 gilt für alle US-Mitarbeiter:innen eine Büropflicht – und zwar an drei Tagen in der Woche. An den beiden übrigen Tagen sei demnach Homeoffice erlaubt.
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Nach der Verkündung der neuen Regelung flammte Widerstand gegen das Vorhaben auf: Angestellte nannten den Schritt falsch und verwiesen unter anderem auf Studien, die belegen, dass Remote-Arbeit in der Lage ist, die Produktivität zu steigern. Auch gab es Mitarbeitende von Amazon, die sich besorgt zeigten, weil sie aufgrund der Büropflicht künftig die Kinderbetreuung neu organisieren oder die Pflege kranker beziehungsweise alternder Familienmitglieder nicht mehr übernehmen könnten.
Zudem seien einige Angestellte in Zeiten der Pandemie aus den teuren Großstädten weggezogen, um sich in preiswerteren Außenbezirken der Ballungsräume niederzulassen. Auf sie kämen nun lange Pendelzeiten, finanzieller Mehraufwand und organisatorische Schwierigkeiten zu.
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